73 Münsterländische Landschaft mit Feldern und Wiesen. Mit „Wir leben Marathon“ meinen die Organisatoren des Marathons nicht sich selber. Sie meinen die Stadt, ja die ganze Region. Es ist nämlich nicht damit getan, ein paar Sambagruppen, Musikbands und Straßenkünstler zu engagieren. Genauso wichtig ist es, dass die Bevölkerung mit- macht. Wenn schon nicht mit Startnum- mer und Zeitmesschip, dann als Helferin oder Helfer. Und wenn das auch nicht, dann als Fan an der Strecke. So gesehen wird es am Marathon-Wochenende kaum jemanden geben, der nicht irgendwie involviert ist, die Rathausspitze und Stadtprominenz inklusive. Der Marathon ist wie die Stadt Münster hat Kultur und Geschichte. Am Prinzipalmarkt und in den vielen Geschäften und Kaufhäusern in den Seitenstraßen kann man auf internatio- nalem Niveau shoppen, international ist auch die Restaurant- und Kneipenszene. Die ganz großen Konsumtempel vermisst man nicht. Es ist alles da, gut sortiert und übersichtlich. Das gilt auch für den Marathon. 8.500 Teilnehmer insgesamt sind eine Menge. Läuferinnen und Läufer aus Ostafrika sorgen für die Farbtupfer (oops, darf man das noch sagen?) und in der Regel auch für die Bestleistungen, Sonderprämien locken deutsche Spitzenkräfte. Launige Ansprachen und Kommentare und vor allem die Live-Musik sorgen bereits vor dem Start für Gänsehaut. Das bringen manche Veranstalter oder deren Agentu- ren bei wesentlich mehr Teilnehmern so nicht zustande. Rock am „Aegidiitor“ Die Laufstrecke führt an vielen Se- henswürdigkeiten vorbei und durch die Altstadt, immer begleitet und angefeuert von zahlreichen und lauten Zuschauern. Als Fotoreporter an der Strecke hat man ➜ 11. September 2016 natürlich nur einen begrenzten Aktions- radius. Aber die Begeisterung in den Vor- orten Nienberge, Roxel und Gievenbeck habe ich auch schon live erlebt. Anhand der Fotos der laufenden M4Y-Reporter erkenne ich jeden Punkt der Strecke wieder und Erinnerungen werden wach. Ich habe den Eindruck, alles ist noch „schlimmer“ geworden. Mein zweitliebster Platz (über den liebsten erzähle ich später was) heute ist das Finke-Center am Aegidiitor. Dass die Läuferinnen und Läufer hier gleich drei- mal vorbei müssen, werden sie überhaupt nicht langweilig finden. Sie werden den Power Point herbeisehnen. Die Cover- band „Maraton“ (ohne „h“) aus Münster, die hier erneut mit ihrem unermüdlich vorgetragenen, schier unerschöpflichen Repertoire begeistern, kenne ich schon seit 2006. Sie gehört zum Besten, was es in diesem Genre gibt. Normalerweise beneide ich jeden Marathonläufer, egal wie kaputt er im Ziel ankommt. Hier beim Finke-Center bedauere ich sie, weil sie immer nur ein Schnipsel der Kein Marathon in Münster ohne den Drachenreiter Blick auf St. Lamberti Marathon