Marathon Jahrbuch 2016 Fotos:©MichaelWerlberger Hausbergkante ist nicht nur steil und eisig, sie ist auch extrem zum Tal hin abfallend. Mein Schuhwerk macht mir Spaß, denn ich spüre, mit den Steigeisen die richtige Wahl getroffen zu haben. Eigent- lich kann man hier nur mit den rechten Zacken im Schuh sich in das Eis einha- cken, so steil fällt es nach links unten ab. Die ersten „Läufer-Abgänge“ sind erst zu hören, dann zu sehen. Der/die eine oder andere Sportler/-in verliert auf der eisigen Piste den Halt, schmiert ab, reist 3 bis 8 Läufer/-innen mit in die Tiefen des Hanges. Puh, Glück gehabt. Das Ganze wiederholt sich öfters. Ich trage freiwillig einen Helm. Er ist (noch) keine Pflicht- ausstattung, aber verantwortlich für mich bin ja ich. Nach der Hausbergkante komme ich so langsam in meinen Rhythmus und ver- stehe es, mit Steigeisen und der richtigen Wegwahl am Anstieg umzugehen. Die eisigsten Passagen der Piste werden fast nicht genutzt, kaum ein Sportler ist vor mir. Die Gefahr, dass mir einer von oben entgegenstürzt, besteht nicht, und ich kann ungehindert meinen Tritt durch- ziehen. Die Mausefalle Seidlalm – erste Laufeinheiten, der Puls stabilisiert sich – Halbzeit. Was für ein Event – was für ein Spaß. Unterwegs versuche ich von anderen Läufern zu er- fahren, wie es sich mit Schneeketten läuft. Da überholt mich am Berg ein Touren- skigänger! Unglaublich. Ich komme um die Ecke und stehe vor einer gigantischen Wand. Mein erster Gedanke: „Die Mausefalle“. Aber sie kommt später, als echter Knaller. Die Leuchtpunkte der Stirnlampen verteilen sich quer über den ganzen Hang. Ich 12 Streif Vertical Up ➜