Noch einige schöne und abwechs- lungsreiche Pfade, dann erreiche ich unterhalb Chateau du Vieux-Windstein (Alt-Windstein) die erste Verpflegungs- stelle. Ein kurzer Aufstieg bringt uns zur Burg Neu-Windstein, einem der foto- gensten Punkte unserer Strecke. Hier sieht man nicht nur öde Mauern. An den Fenstern im ehemaligen Wohnturm erkennt man noch gut die neoromanische Gestaltung. Aufstieg erreiche ich die mittelalterliche Höhenburganlage Wineck. Hier laufen wir direkt unter einem typischen Sand- steinfelsen vorbei und durchqueren dann ein altes Tor. Ein sonniger Trail führt über einen Bergrücken, bald darauf geht es zu einer Straße, auf deren anderer Seite ein Seil hilft, die kleine Böschung zu überwinden. Bald steht die nächste Burg auf dem Pro- gramm. Schöneck gilt als besterhaltene Burg der Nordvogesen, weil ihre Mauern nach der Zerstörung nicht als Steinbruch genutzt wurden. Nach einem idyllischen Teich laufen wir aufwärts. Die Strecke führt an einer hohen Sandsteinwand entlang, dann in steilen Serpentinen bergab, über eine Wiese und an einem idyllischen Bach entlang. Herrlich. In Dambach stehen vor der Kirche ein weiteres Bauwerk der Maginot-Linie und die zweite Verpfle- gungsstelle. Kurz nach dem Ort fordert uns ein längerer steiler Aufstieg. Erst ab Burg Hohenfels, von der man beim Vorbeilau- fen nur einige Mauerreste auf dem Felsen erkennt, wird es wieder bequemer. Die Ruine selbst ist unscheinbar, aber der wuchtige, wie eine Mauer auf dem Berg- rücken stehende Burgfels, bietet von der Seite betrachtet einen außerordentlich faszinierenden Anblick. Nun folgen wieder viele Kilometer meist auf breiten Wegen ohne allzu steile Passagen. Allzu spannend sind die Kilometer bis zum letzten Aufstieg nicht, aber schön. Dann macht der kurze, aber sehr steile Aufstieg zum Gipfel des Grand Wintersberg etwas zu schaffen. Auf dem mit 581 m höchsten Gipfel der nördli- chen Vogesen steht unter dem schon über 120 Jahre alten und 25 m hohen Aus- sichtsturm die letzte Verpflegungsstelle. Auf dem interessantesten Trail des Tages geht es nun rasant hinab zum Col du Wintersberg, wo eine große Hütte des Vogesenclubs steht. Auf den letzten Kilometern wird der Abstieg immer wie- der durch kurze, eigentlich gar nicht so schwere Zwischenaufstiege unterbrochen. Ganz zum Schluss darf ich noch einmal auf schnellen Trails bergab laufen. Gleich darauf erreiche ich das Stadion und dann die Ziellinie. Weitere Laufberichte mit vielen Bildern gibt es auf www.marathon4you.de und auf www.trailrunning.de Wineck, Schöneck, Hohenfels und Wintersberg Nach einem rasanten Abstieg geht es wieder viele Kilometer weit auf meist recht flachen Wegen weiter. Meist laufen wir durch lichten Laubwald, ab und zu zieren mächtige Kiefern den Weg. Der weiche Sandboden ist fast auf unserer gesamten Strecke ein sehr angenehmer Untergrund. Nach einem kraftzehrenden 20 ➜ ● Grand Défi des Vosges 9./10. April 2016