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MarathonJahrbuch2015

Marathon Jahrbuch 2015 Eiger Ultra Trail 72 Weitere Laufberichte und Bilder: www.marathon4you.de und www.trailrunning.de rungen gibt. So kann man sich auf der Originalstrecke testen oder trainie- ren. Es gibt sogar Pauschalangebote mit Zimmerreservierungen auf den Hütten und Gepäcktransport. Immer großartiger wird die Aussicht. Leuchtend weiß bauen sich die schnee- und eisbedeckten Bergriesen vor uns auf, darunter das berühmte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Ab First führt uns ein großzügig ange- legter Weg in leichtem Auf und Ab zum Bachalpsee, in dem sich das über 4.000 Meter hohe Schreckhorn spiegelt. Nach einigen weiteren kleinen Seen beginnt für mich einer der schönsten Abschnitte des Kurses. Nicht umsonst nennt sich die E51-Strecke auch Panorama Trail. Auf Höhen, durchgängig über 2.000 Metern, geht es abwärts weiter. Nach Durchque- ren einiger technisch anspruchsvoller Felspassagen, Steintreppen und Geröll- felder traversieren wir in der Bonera den Bussalpbach. Nach etwa 21 km erreichen wir die dritte Labestation an der Oberlä- ger Alm. Eine Richtungsänderung um fast 180 Grad beschert uns den Ausblick auf das 2.680 m hoch gelegene Gasthaus auf dem Gipfel des Faulhorns, das zugleich unser nächstes Ziel ist und auch den höchsten Punkt der beiden Langstrecken beinhal- tet. Über der Waldgrenze gelegen zieht sich der Aufstieg über 3 km an einem durchgehend sonnigen Südhang 600 m nach oben. 6:30 Stunden hat man bis zum Faul- horngipfel Zeit. Sein Name hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern geht auf die lockeren Gesteinsschichten aus Mergel und Schiefer (Fulen) zurück, aus denen der Berg besteht. Der Rundumblick auf die Berner Alpen und die Seen im Tal ist einzigartig. Zur Schynigen Platte Auf der anderen Seite der Gipfelkup- pe verlassen wir das Faulhorn. Nach einem ersten rustikalen Bergabstück über Geröllhalden geht es zunächst auf gemäßigten Trails weiter. Über einen abschüssigen Hang gelangen wir zum Berghaus Männdlenen, hier ist für uns aber keine offizielle Versorgung vorgese- hen, unser Getränke-VP folgt erst etwa einen Kilometer später in Egg. Bereits vor mehr als 100 Jahren war dieser Abschnitt von der Schynigen Platte bis zum Faulhorn herauf ein beliebter Wanderweg. Hans Weber, Betreiber einer kleinen Hühnerfarm, kam auf die Idee, etwa auf halber Strecke eine kleine Stati- on zu errichten. Zuerst versuchte er, nur mit einem Stuhl und einer Milchkanne, die vorbeiziehenden Wanderer zu ver- pflegen. Dann entschied er sich, mit dem Hühnerhaus seiner kleinen Hühnerfarm hierher umzuziehen. Die heutige Hütte hat mit der ursprünglichen nichts mehr zu tun, wird aber häufig immer noch Weberhütte genannt. An den Flanken des Indri Sägissa führt uns der Trail durch urwüchsige Karstlandschaft. Von unten leuchtet in Blaugrün der Sägistalsee und ansatzweise auch der Brienzersee herauf. In voller Pracht zeigt sich dieser aber erst an einem Kammübergang unterhalb des Loucher- horn. Ständig wechselnde Perspektiven und Aussichten lassen landschaftlich überhaupt keine Ermüdung aufkommen, da haben es die Beine bei den hohen Anforderungen nicht so leicht. An blühenden Almwiesen vorbei erreichen wir die Schynige Platte. An der über 100 Jahre alten Station der Schyni- ge-Platte-Bahn kommen wir aber nicht direkt vorbei. Die nostalgische Zahnrad- bahn wurde bereits 1893 eröffnet und 1914 elektrifiziert. Sie bringt noch heute ihre Mitfahrer mit liebevoll gepflegten historischen Loks und Waggons in 1.967 m Höhe. Abstieg ins Lütschental Ein löchriger Wiesentrail stellt zunächst einmal hohe Ansprüche an die Koordination, man hüpft praktisch von Grashöcker zu Grashöcker. Ab der Baumgrenze wird es spürbar steiler, der Downhill auf einem Single-Trail durch den Wald ist kein Zuckerschlecken, aber wunderschön. Unterbrochen wird unser Abwärtsdrang auch immer wieder von deftigen Gegenanstiegen. 1.000 negative Höhenmeter kommen so zusammen. In Burglauenen (km 44) ist der tiefste Punkt der Strecke. Für die Teilnehmer ➜ „Ständig wechselnde Perspektiven und Aussichten lassen landschaftlich überhaupt keine Ermüdung aufkommen“ Bunter Bergsommer

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