Robert Chemonges ist der Sieger des Marathon Düsseldorf. Der 19-jährige Youngster aus Uganda dürfte sich mit einer persönlichen Bestzeit von 2:10:32 Stunden einen Startplatz bei den Weltmeisterschaften in London im August gesichert haben.
Bei teilweise sehr windigen Wetterbedingungen belegte der aus Eritrea stammende Norweger Weldu Gebretsadik mit 2:11:16 Stunden Rang zwei vor dem polnischen Vize-Europameister Yared Shegumo. Der aus Äthiopien stammende Läufer war nach 2:12:33 im Ziel am Rheinufer. Bester deutscher Läufer war der aus Polen stammende Marcin Blazinski (LG Farbtex Nordschwarzwald), der in 2:17:10 auf Rang fünf ins Ziel kam und eine deutsche Jahresbestzeit erzielte. Sechster wurde Julian Flügel (ART Düsseldorf) mit 2:19:24.
Schnellste Frau war Doroteia Alves Peixoto (Portugal), die mit 2:32:00 Stunden ihre persönliche Bestzeit gleich um gut vier Minuten verbesserte. Erst auf dem vorletzten Kilometer hatte die 34-Jährige noch die vom Start weg führende Sara Makera überholt. Die Läuferin aus Tansania belegte schließlich Rang zwei mit 2:33:08. Als Dritte lief Carmen Martinez Aguilar mit 2:35:17 einen Landesrekord für Paraguay. Beste deutsche Läuferin war in Düsseldorf Tinka Uphoff (Spiridon Frankfurt), die als Sechste nach 2:55:46 im Ziel war.
Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, hatten für den Marathon Düsseldorf rund 16.000 Teilnehmer gemeldet. Knapp 4.000 von ihnen waren Marathonläufer.
Im Rennen der Männer passierte die sechsköpfige Spitzengruppe, zu der zwei Tempomacher zählten, die Halbmarathonmarke in 64:53 Minuten. Nach dem Ausstieg der „Hasen“ nach 25 km war es zunächst Yared Shegumo, der seine Konkurrenten ziehen lassen musste. Chemonges, Gebretsadik und der favorisierte Kenianer Josphat Ndambiri bildeten ein Führungstrio, das die 30-km-Marke nach 1:32:35 Stunden erreichte. Überraschend verlor dann Ndambiri, der eigentlich den Düsseldorfer Streckenrekord von 2:07:48 angreifen wollte, den Anschluss, so dass es ab Kilometer 34 einen Zweikampf gab. Erst zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel löste sich Robert Chemonges von Weldu Gebretsadik, während weiter hinten Shegumo noch Ndambiri von Rang drei verdrängte. „Der Wind war störend, aber ansonsten hatten wir gute Bedingungen. Es war natürlich ein schönes Rennen für mich. Ich habe erst spät angegriffen, als ich merkte, dass Gebretsadik wohl nicht mehr gegen halten kann“, sagte Robert Chemonges, der mit 2:10:32 seine Bestzeit um genau 32 Sekunden unterbot. „Damit bin ich in Uganda jetzt die Nummer drei und müsste für die WM in London nominiert werden“, sagte Chemonges.
Bis zur Halbmarthonmarke lief es für die beiden deutschen Topläufer nach Plan, doch in der zweiten Hälfte verloren sie Zeit. Das lag zu einem großen Teil sicher auch am Wind. „In der zweiten Hälfte war es schwierig, das Tempo zu halten. Davor war alles okay“, sagte der aus Polen stammende Marcin Blazinski, der die erste Hälfte in 66:44 Minuten absolviert hatte und eigentlich seine persönliche Bestzeit von 2:14:45 angreifen wollte. „Im Herbst werde ich sicherlich einen neuen Anlauf nehmen.“
Geführt von Tempomachern hatte Julian Flügel die erste Hälfte in 68:58 Minuten absolviert. „Mir war dann schon klar, dass ich bei diesem Wind keine Zeit unter 2:18 Stunden erreichen würde. Zudem hatte ich schon nach rund 10 km gemerkt, dass es nicht so richtig rollt“, erzählte Julian Flügel und fügte hinzu: „Aber nach 34 Kilometern habe ich dann irgendwie die zweite Luft bekommen, so dass ich wenigstens eine Zeit unter 2:20 erreicht habe. Ich werde jetzt nach einer Pause ein paar Bahnrennen laufen und mich dann langfristig auf einen Herbst-Marathon vorbereiten.“