Die gebürtige Düsseldorferin Christa Vahlensieck gehört zu den Pionierinnen Die offiziellen deutschen Marathon-Meisterschaften waren bereits 50 Jahre alt, der erste Marathon Lauf in Deutschland (1897) noch viel länger her, als der Deutsche Leichtathletik Verband die Teilnahme von Frauen bei den nationalen MarathonTitelkämpfen erlaubte.
1975 war es, als Christa Vahlensieck (Barmer TV) am 11. Oktober im Rahmen des Schwarzwaldmarathons nach 2:45:43 Std. ins Ziel stürmte und sich somit die erste Deutsche Marathonmeisterschaft der Frauen sicherte. Inzwischen ist Christa Vahlensieck (geborene Kofferschläger) nur noch den MarathonExperten und den „älteren“ Mitbürgern ein Begriff. Dabei hat die gebürtige Düsseldorferin nicht nur nationale Marathon-Geschichte geschrieben. Zu Beginn der 1970er Jahre, als sich die Damen des Recht Marathonläufe zu bestreiten, erkämpft hatten, war Vahlensieck unangefochten die Nummer eins in Deutschland. 1973 lief sie die 42,195 km-Distanz als erste deutsche Frau in weniger als drei Stunden (2:59:26 Stdn.). Einen weiteren deutschen Rekord stellte sie mit 2:53:00 Stdn. 1974 beim Boston-Marathon auf. Beide Zeiten waren zugleich europäische Bestleistungen. 1975 holte sie sich mit 2:40:16 Stdn. den Weltrekord. 1977 war sie mit mit 2:34:48 Stdn. schnellste Frau beim Berlin Marathon und hatte erneut einen Weltrekord aufgestellt.
Vahlensieck, die für den Düsseldorfer SC 99 und den Barmer TV aus Wuppertal 18 Deutsche Meistertitel, darunter fünf deutsche Marathonmeisterschaften, erlief, lässt sich die deutschen Marathonmeisterschaften 2018 in ihrem Geburtsort nicht entgehen. Die nationalen Titelträger über die klassischste aller Laufdistanzen des Jahres 2018 werden im Rahmen des METRO Marathon Düsseldorf am 29. April ermittelt. Christa Vahlensieck wird die Sieger ehren.
International war die in München geborene Katharina Switzer (USA) die „Blockadebrecherin“. Sie bestritt und beendete, übrigens gegen die Widerstände des damaligen Renndirektors, als erste Frau 1968 den Boston Marathon und damit einen offiziell anerkannten Marathon-Wettbewerb. Nach 4:20 Stdn. Hatte sie die erste und gleichzeitig tiefe Bresche in die bisherige Männerdomäne geschlagen. In den letzten Jahren haben die Frauen bewiesen, dass die anfänglichen Bedenken völlig aus der Luft gegriffen waren und zu Unrecht geäußert wurden.
Vergleicht man die Weltrekorde der Männer von Dennis Kimeto aus Kenia (2:02:59 Stdn.) und der Frauen der Britin Paula Radcliffe (2:15:25 Stdn.) so ist der prozentuale Unterschied zwischen dem Männerweltrekord und dem der Frauen in allen Laufdisziplinen der Geringste. Am 29. April werden beim Metro Marathon Düsseldorf wieder mehr als 20 Prozent der Teilnehmer Frauen sein.