Am 24. August startet der Ultra Trail du Mont Blanc (UTMB), der absolute Höhepunkt für Ultra- und Bergläufer. 163 Kilometer gilt es zu bewältigen, 8900 Höhenmeter müssen überwunden werden und 46 Stunden Zeitlimit dürfen nicht überschritten werden. Ausgangspunkt dieses verrückten Rennens, das bereits zum 5. Mal stattfindet, ist Chamonix am Fuß des 4809 Meter hohen Bergriesen.
Eine etwas „gemäßigte Variante“ wird in Courmayeur gestartet. 86 Kilometer ist die Distanz, 4500 Höhenmeter wurden errechnet. Ziel ist Chamonix.
Insgesamt sind 3.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeldet, die Startplätze waren innerhalb von Stunden vergriffen. Unter denen, die dem Start bereits heute entgegen fiebern, sind auch einige m4y-Leser.
Laufen ist der perfekte Ausgleich zu meinem Beruf als Manager im Bereich Logistik eines großen Konzerns, der mit vielen Reisen innerhalb Europas und Nordamerikas verbunden ist. Manchmal lassen sich Geschäftsreisen natürlich auch mit Läufen verbinden, so war ich beim Motherroad 100 dabei, einem einmalig durchgeführten 100 Meilenlauf auf der berühmten Route 66.
Erst spät, im Alter von 33 Jahren, begann ich mit dem Laufen, mittlerweile sind es ca. 80 Marathons und Ultras geworden. Die Jagd nach Bestzeiten habe ich bald aufgegeben zu Gunsten von ausgiebigem Laufgenuss auf langen Strecken, am liebsten in der Natur, aber auch 24-, 48- oder 72-Stundenläufe begeistern mich. Neben dem Laufen gehe ich auch gerne Nordic Walken und war mit dem 3. Platz bei der WM im 24 Stunden Nordic Walking letztes Jahr erfolgreich.
Mein Laufjahr ist nach folgendem Muster aufgebaut: Regeneration mit Trainingsläufen je nach Witterung, meist nicht über 2-3 Stunden im Dez, Jan, Feb, danach Aufbau auf Distanzen im Bereich von 50km und mehr (heuer 6h Lauf Waldhessen, Boston Marathon, Harzquerung), gefolgt von Wettkämpfen von 100km und mehr (24 Stunden-DM in Scharnebeck, 100km Thüringen), wobei mehr und mehr Bergläufe im Training dabei sind. Zum Ende der Vorbereitung gehören dann auch 1-2 kurze, aber anspruchsvolle Bergläufe (Zugspitz Extremberglauf, Inferno-Halbmarathon). Die letzte Phase besteht dann aus leichten Hügelläufen und langen Nordic Walking Touren und eine Woche vor dem Lauf ein paar leichte Tagesbergtouren zur Akklimatisation.
Von Anfang an war ich bei allen bisherigen Ausgaben des UTMB dabei. Zweimal bis Courmayeur, einmal bis Champex und einmal die komplette Strecke in 42 Stunden (siehe Laufberichte). Heuer gibt es keine Möglichkeit mehr, den Lauf mit Wertung vorzeitig an einer der Kontrollstellen zu beenden. Das Ziel ist damit eindeutig klar: Chamonix!
Die Entwicklung des Laufes ist gigantisch, das Management absolut professionell. Durch einige Änderungen ist zwar das Profil entschärft worden, jedoch ist dies im Sinne der Veranstaltung und der Teilnehmer, da so ein möglichst flüssiges und staufreies Rennen für alle ermöglicht wird. Solange es mir gelingt, einen Startplatz zu bekommen, werde ich dabei sein!
Mit dem UTMB kam ich zum ersten Mal 2004 in Berührung. Ich hatte wenig Ahnung, was diese Zahlen von damals (8500 Hm und 158 km) wirklich bedeuten. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, solche Distanzen und Höhenmeter zu schaffen. So ging ich relativ unbefangen an den Start und schaffte es auch gut im Zeitlimit bis Courmayeur. Dort legte ich eine längere Pause ein und als ich wieder los wollte, musste ich leider erfahren, dass die Sollzeiten sich nicht auf die Ankunft im jeweiligen Ort bezogen, sondern auf die Zeit, wenn man wieder weg sein sollte. Also war Schluss für mich.
Ich war zwar kurz sauer, weil ich nur wenige Minuten drüber lag, doch insgesamt war ich zufrieden, es überhaupt so gut geschafft zu haben. Und die Landschaft fand ich ganz fantastisch. So ging ich 2005 wieder an den Start. Da ich vorher krank war und wenig trainieren konnte, nahm ich mir gar nicht die ganze Strecke vor, sondern lief wieder bis Courmayeur. 2006 wollte ich dann endlich mal in Chamonix einlaufen, also lief ich die „Kurzstrecke“ CCC, die erstmals ausgeschrieben war. Nach ca. 22 Stunden kam ich glücklich in Chamonix an.
Damit war auch mein Entschluss gereift, 2007 die ganze Strecke zu machen.
Meine Vorbereitung waren jetzt etliche Bergläufe: Brocken Challenge, Harzquerung, Rennsteig, Grand Raid du Cromagnon, Berglauf um den Traunsee, Zugspitz Extremlauf und an die 6 Marathons und viele Trainingskilometer hier im Hohen Fläming (80 km sw von Berlin).
Mein Ziel für den UTMB heißt durchkommen in der Sollzeit. Das fände ich schon den größten Erfolg und da bin ich auch ganz optimistisch, wenn nicht noch was dazwischen kommt.
Ich halte den UTMB für den anstrengendsten und schönsten Berglauf in Europa (vielleicht auch weltweit) mit einer Super-Organisation – allein die Stimmung beim Zieleinlauf und das ganze Drumherum ( z.B.das fantastische Abschlussbuffet) sind die Reise wert. Für mich ist der UTMB ein Abenteuer, bei dem man nichts wirklich voraussagen kann. In den 2 Tagen kann soviel passieren und das Wetter kann die Schwierigkeiten noch ungemein steigern.
Ich freue mich riesig, es dieses Jahr wieder wagen zu können.
Ich bin Ersttäter, habe jedoch schon mehrere 100-Meilen Trails (u.a. STUNT100, Rothaarsteig) erfolgreich gefinished; am liebsten laufe ich mit meiner Huskyhündin und Trainingspartnerin Ronja. Der UTMB ist für mich die europäische Ausgabe des legendären "Reunion", der ebenfalls auf meiner ToDo-Liste steht. Am meisten Respekt flößt mir der 2-Nächte/1-Tag-Ablauf sowie der Zustand des Trails ein. Entfernung und Höhenmeter sollten kein Problem für mich darstellen.
Meine Vorbereitung? 2007 ist der UTMB einer von drei ganz unterschiedlichen Jahreshöhepunkten: TorTourdeRuhr (230km Nonstop entlang der Ruhr), 6-Tage-Bahnlauf Erkrath, und jetzt der UTMB. Ein spezifisches Trainingprogramm habe ich nicht, ich bin Vielstarter und mit-Hund-Langläufer, dazwischen habe ich gezielte Regenerationsphasen.
Ich erwarte einen Berglauf der Superlative – und einen absolut grenzwertigen Spaß. Mein Ziel ist es zu finishen. Eine Stunde früher oder später ist mir egal, das hängt sowieso vom Wetter und der Tagesform ab.
„Die Grenze ist dort, wo die menschliche Vorstellungskraft endet“ , das passt auf den UTMB.
Vor neun Jahren habe ich mit dem Halbmarathon in Karlsruhe meine Laufkarriere gestartet. Seitdem wurden die Laufdistanzen immer länger. Meine Leidenschaft zum Ultra entdeckte ich 2001 in Biel, als ich dort zum ersten Mal eine Strecke jenseits der Marathondisziplin in Angriff nahm. Weitere Highlights folgten: Defi Val de Travers, Lapland Ultra, Rennsteig, Swiss Alpine, Chiemgauer Bergultra, IsarRun.
Dann absolvierte ich letztes Jahr die „kleine“ Schleife des Trails von Courmayeur nach Chamonix. Ich war sehr beeindruckt von diesem Event! An einem Lauf mit solchem außergewöhnlichen Charakter, einer solch majestätischer Bergkulisse und so perfekt organisiert, hatte ich bis dato nicht teilgenommen.
Was macht für mich den Reiz des UTMB aus? Das Ausgeliefertsein in der mächtigen Natur rund um den Berg und die Einsamkeit bei Nacht unter 2.000 Läufern? Die Suche nach Abenteuer, der Reiz des Unerwarteten, das Neue, die ultimative Herausforderung? Die einzigartigen Landschaftseindrücke, die faszinierenden Hochgebirgsregionen in den Französischen Alpen und die intensiven Naturerlebnisse entlang des Trails? Alles zusammen macht die Einzigartigkeit dieses Laufes aus.
Allein die Klänge von Vangelis und die damit verbundenen Assoziationen beim Start im vergangenen Jahr rufen bei mir jedes Mal Gänsehaut hervor. „Conquest of Paradise“ ist für mich zu einer Art persönlicher Motivations-Hymne avanciert. Nach meinem Finish (16:19 Std.) im letzten Jahr schwor ich mir, im Jahre 2007 die große Runde zu laufen.
Das einmalige Glücksgefühl, in Chamonix unter tosendem Applaus einzulaufen, will ich dieses Jahr noch mal erleben. Trotz meines schlechten Timings bei der Anmeldung und des folgenden „Geduldsspiels“ mit der Warteliste habe ich immer an meinen Start beim UTMB 2007 geglaubt. So, wie ich jetzt an mein Finish glaube. Ich freue mich riesig, am 24. August 2007 in Chamonix an den Start zu gehen!
Ich laufe in der Regel ohne Uhr und höre auf meinen Köper, so dass er mir noch lange gesund und unverletzt erhalten bleibt, um mein Ziel, Laufen bis in’s hohe Alter, verwirklichen zu können.
Bei der ersten Auflage des UTMB im Jahre 2003 wurde ich leider wegen des Überschreitens des Zeitlimits an einer Cut-Off-Stelle aus dem Rennen genommen.
Voriges Jahr beendete ich die „Kurzversion“ von 86 km im Limit mit einem angenehmen Zeitpolster.
Als Vorbereitung laufe ich mindestens 3 Mal im Monat Marathon oder Ultramarathon, stets nur im Wohlfühlbereich. Da ich vergangenes Jahr beim Grand Raid 61 Stunden unterwegs war und davon nur 1 Stunde geschlafen hatte, gehe ich davon aus, dass ich gute Chancen habe, den UTMB zu bestehen. Es wird sicherlich zeitlich knapp werden, jedoch ist mir das „Ranking“ völlig egal.
Ich gehöre zu den 11 Glücklichen, die beim UTMB bisher jedes Jahr die Ziellinie überschreiten durften. Doch auch wenn der Lauf immer gleich heißt und auf der nahezu gleichen Strecke verläuft, sagt das noch nicht, dass man hier auch das Gleiche erlebt. Für mich war jeder UTMB anders; daher hier eine kurze Zusammenfassung von ca. 630km und 33.100hm.
2003: Ende August – es klang alles recht abenteuerlich und das sollte es auch werden! Mein 17. Marathon überhaupt und dann diese Riesenstrecke von 158km und dazu noch rd. 7.500hm im Aufstieg. Mein Vater begleitete mich und ich weiß bis heute nicht, wer mehr Respekt vor der ganzen Angelegenheit hatte: Er oder ich?!
Als wir in Chamonix ankamen, konnten wir unterhalb der dichten Wolken sogar Schnee sehen; das verhieß nichts Gutes. Doch mein kleines Trainingsläufchen mit 900hm am Vorabend des Starts nahm mir die größten Bedenken – ich hatte im Sommer hart trainiert und freute mich bei allen Bedenken sehr auf diesen Lauf.
Der Start war 2003 noch frühmorgens und insgesamt ca. 720 Läufer begaben sich auf den Weg. Ich fühlte mich von Anfang an wohl und hangelte mich von Station zu Station, stets die fantastische Bergkulisse vor Augen.
In Courmayeur erwartete mich mein Vater zum ersten Mal und ich war immer noch fit und sehr motiviert. So ging es dann auch weiter und mitten in der Nacht traf ich in Champex ein. Hier erfuhr ich, dass aufgrund der schlechten Wetterbedingungen die Strecke verlängert und gleichzeitig das Zeitlimit verkürzt worden war – das kostete vielen Läufern, die „auf Durchkommen“ liefen, die Startnummer, für sie war spätestens hier Ende.
Widerwillig ließ der Zeitnehmer mich kurz vor Ablauf des neuen Limits wieder auf die Strecke. Nach 34,5 Stunden lief ich völlig übermüdet aber erstaunlich fit wieder in Chamonix ein. 45. von insgesamt 67 Finishern und obendrein der Jüngste – ich war überglücklich und hatte weit mehr erreicht als ich mir je erträumt hatte. Schon jetzt freute ich mich auf’s nächste Jahr!
2004: Diesmal war meine Schwester Moni mit dabei und voller Zuversicht ging ich am Freitagabend an den Start. Zum ersten Mal verspürte ich sogar so etwas wie Stolz, denn als es darum ging, die drop bags abzugeben, konnten alle sehen, dass ich die Startnummer 45 hatte. Die Blicke, die mir begegneten, sagten viel.
Doch alles sollte anders kommen als im letzten Jahr: Schon nach der halben Strecke, nämlich in Courmayeur, hatte ich übel entzündete Blasen an den Zehenballen und der weitere Weg wurde zu einer Leidensstrecke. Meine Schwester unterstützte mich hervorragend, aber es zeichnete sich kein gutes Ende ab. Ich kam mit der Sonne nicht klar und quälte mich über die Kilometer und Berge.
Nach ca. 120 km war es dann so weit, die Zeit lief mir davon und ich beschloss, die Sache zu beenden. Als ich die Startnummer abnahm, war der Druck weg, den ich mir bisher gemacht hatte; ich erkannte meine Chancen und meine im Vergleich gute Verfassung. Ich rannte los wie neu geboren und bis zum Ziel in Chamonix hatte ich wieder ausreichend Vorsprung auf das Zeitlimit. Ohne zu duschen (dazu war ich einfach nicht mehr in der Lage) legte ich mich ins Auto und Moni fuhr tapfer den ganzen Weg nach Rosenheim zurück. Ich bekam nichts von der Fahrt mit und auch die Ankunft im Haus unserer Eltern weiß ich nur noch verschwommen. Ich freute mich nun nicht mehr ganz so sehr auf das nächste Jahr…
2005: Und diesmal gab’s noch einen Knackpunkt: Nur drei Wochen vor dem UTMB nahm ich am 6 Tage-Bahnlauf in Erkrath teil und erreichte hier 548,5km. Ich wusste nicht, ob ich mich innerhalb von drei Wochen wieder erholen konnte. Die, die ich fragte, erklärten mich ohnehin für verrückt. Abgesehen von einem kleinen Trainingslauf verzichtete ich auf jede sportliche Aktivität und ging in Chamonix vorsichtig an den Start.
Doch bald schon zeigten sich die ersten Defizite: Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Kreislaufschwäche…. Ich hatte mir in Erkrath erfolgreich die Geschwindigkeit abtrainiert und mein Körper sendete alle verfügbaren Warnsignale in Richtung Kopf. Doch mit der Hilfe befreundeter Läufer und mit einer satten Portion Coolness (man könnte sie auch Selbstüberschätzung nennen) marschierte ich km für km auf das Ziel zu. Mit 41,5h war ich sogar 2h schneller als im letzten Jahr und freute mich jetzt schon wieder viel mehr auf das Folgejahr. Mittlerweile nannte ich den UTMB „meinen Lauf“ und spielte mit dem Gedanken, die Serie weiter fortzusetzen. Schließlich waren es nicht mehr viele „all time finisher“.
2006: Diesmal ging ich unter weit besseren Bedingungen an den Start und das sollte sich auch auszahlen. Ich war gut trainiert und fit und mittlerweile kannte ich ja den Lauf auch schon und hatte ihn verstanden. Das ist bei dieser Streckenlänge, den teils technisch schwierigen Wegen und der alpinen Umgebung nicht selbstverständlich.
Viele Bekannte waren mit am Start und die Stimmung war gut. Zuversichtlich und entspannt startete ich auf meinen 58. Marathon. Ich hatte mir enge Zeiten gesteckt, da ich meine Bestzeit verbessern wollte. Ich hielt permanent das Tempo hoch und vermied längere Pausen. So konnte ich nach 35,5h Stunden die Ziellinie in Chamonix überschreiten und mein 4. Finish in diesem fantastischen Wettbewerb verbuchen. Alles erschien in diesem Jahr so leicht und selbstverständlich, vielleicht hatte ich und wirklich begriffen, was der UTMB ist und worum es dabei geht?!
2007? Der UTMB ist sicherlich kein Lauf, den man sich vornimmt und dann abhakt. Mir ist bewusst, dass ich hier in den vergangenen Jahren auch viel Glück hatte. Aber es ist sicherlich auch die Erfahrung aus vergleichbaren Läufen und auch aus dem kanadischen Winter, die mir diese Erfolge ermöglicht hat. Und nicht zuletzt war ich mit viel Leidenschaft und Begeisterung unterwegs. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon wie verrückt auf meine 5. Teilnahme und sollte daraus auch ein 5. Finish werden, gehöre ich im nächsten Jahr sicherlich wieder zu den ersten Anmeldern an „meinem Lauf“!