Am Montag, 8. Januar ist soweit: wie der Veranstalter mitteilt, sind ab diesem Termin Anmeldungen zu einem der größten Laufabenteuer der Welt möglich. The North Faith Ultra Trail du Tour du Mont Blanc, heißt das Monster, kurz UTMB. Start: 24.08.2007
Monströs wie der Name sind die Distanzen:
163 km mit 8.900 Höhenmetern (Rund um den Mont Blanc, Start und Ziel Chamonix) und 86 km mit 4.500 Höhenmetern (Teilstrecke von Courmayeur nach Chamonix)
Unvorstellbar, wie die damit verbundenen Strapazen, ist der Ansturm auf die limitierten Startplätze:
2.000 maximal starten auf der große Schleife, 1.500 werden für die Teilstrecke akzeptiert Dafür lagen im letzten Jahr zusammen über 7.000 Anmeldungen vor.
Die große Schleife wurde gegenüber dem Vorjahr um 5 Kilometer verlängert, das Zeitlimit um 1 Stunde auf 46 Stunden angepasst. Das daraus resultierende Stundenmittel beträgt gute 3,5 Kilometer – wie beim Familienspaziergang durch den Park. Dass sich keiner täuschen lässt.
Der Sieger im letzten Jahr, Marco Olmo benötigte 21 Stunden und 6 Minuten, der Sieger des Jahres 2005, Vincent Delebarre (Gewinner des Grand Raid auf Reunion), blieb knapp unter 22 Stunden und wurde Dritter. Karine Herry gewann bei den Frauen in 25:22 Stunden. Sie gehören zur Weltspitze auf solchen Distanzen. Zum Vergleich dazu einige bekannte deutsche Extremläufer: Shakal Ryan 34:57 Stunden, Elke Streicher und Jochen Höschele 37:17 Stunden und Jürgen Köllner 41:27 Stunden. Daran kann nun jeder das Zeitlimit selbst einschätzen. Die Finisherquote lag 2006 übrigens bei 45 %.
Für die 86 km lange Strecke werden 24 Stunden eingeräumt, was nach meinen Erfahrungen im Vergleich zu den 46 Stunden für 163 km ganz „komfortabel“ ist. Auch hier hilft vielleicht ein Vergleich zur richtigen Einschätzung. Die Siegerzeit, gelaufen übrigens von einer Frau, Corinne Favre, betrug 10:35:55 Stunden. Ich war fast genau doppelt so lange unterwegs (21:03 Stunden – Platz 609 von 853 Finishern). Meine Zeit letztes Jahr beim K78 in Davos: 11:15 Stunden.
Was man keinesfalls außer Acht lassen darf: bei beiden Läufen geht es nachts durchs Hochgebirge, bei der großen Schleife verbringen die meisten sogar zwei Nächte marschierender und laufender Weise.
Der Veranstalter fordert für die Qualifikation zur Teilnahme am 163 km-Rennen den Nachweis, dass der Bewerber zwei 50 km-Bergläufe oder einen 80 km-Berglauf erfolgreich absolviert hat. Für die 86 km Distanz ist kein Nachweis erforderlich, jedoch erfolgt der Hinweis, dass sich nur wirklich gut trainierte und erfahrene Bergläufer beteiligen sollten. Ein ärztliches Attest ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erforderlich.
Die Startgebühren in Höhe von 120 € (163 km) und 85 € (86 km) sind den Leistungen (Infrastruktur, Verpflegung, Starterpaket, Finishergeschenk) sehr angemessen, im Vergleich zu dem, was man bei manchen Marathonläufen in Deutschland für 40 € geboten kriegt, sogar billig.
Für alle Interessierten hat Rainer Satzinger, bereits 4mal auf der Starterliste zur großen Schleife, seine Erfahrungen zu „Tipps und Tricks zum UTMB“ zusammen gefasst. Ansonsten sind unser Laufbericht und die Meldungen zum 2006er Event zu empfehlen.