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Julia Alter unter 4 Stunden

24.10.06
Quelle: Pressemitteilung

Der Sieg wechselt von Neuburg nach Würzburg, aber der Schwäbische Albmarathon bleibt in bayrischer Hand


Am Samstag, dem 21.10. brachte der größte Ultramarathon Süddeutschlands, der von der DJK Schwäbisch Gmünd veranstaltete Schwäbische Alb Marathon über 50 km, wieder weit über 1100 Läufer und Läuferinnen auf die Beine. Bei Temperaturen von ca. 14° C, bedecktem Himmel und leicht regnerischem Wetter herrschten sehr gute Laufbedingungen; gegen Mittag zeigte sich sogar gelegentlich die von den  Vorjahren gewohnte goldene Oktobersonne und ermöglichte weite Ausblicke über die Landschaft der Dreikaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Hohenstaufen mit Fernsicht bis zur Teck.

 

Mit 526 50km- Läufern und Läuferinnen fiel der Teilnehmerstand nach dem letztjährigen Rekord bei der Austragung der DUV- Meisterschaft wieder auf den Stand von 2003 zurück.  Auf der 25km- Strecke konnte man mit 341Teilnehmern dagegen einen kleinen Zuwachs verzeichnen.  Dazu kamen noch ca. 130 Stafettenläufer in 19 Mannschaften, ca. 100 30km-Walker und Nordic Walker, sowie 100 Bambinis (jeweils Meldezahlen).

 

Der Start erfolgte für alle vom historischen Marktplatz in der Mitte der Stadt, wo die Läufer vom 1. Bürgermeister Bläse unter großem Applaus der Gmünder auf die Strecke geschickt wurden. DJK- Moderator Marcel Egerter und Live- Musik von „more Fun“ hatten bis dahin für eine entspannte und lockere Atmosphäre gesorgt. Und es ging ebenso weiter, denn es nahte für viele Nicht-Marathonis der wichtigste Punkt des Albmarathons, nämlich der AOK- Bambinilauf, an dem auch dieses Jahr wieder etwa 100 Kinder im Vorschulalter teilnahmen.


Vom Organisatorischen her lief alles insgesamt sehr gut. Das Rote Kreuz vermeldete nichts Schwerwiegendes, die Zusammenarbeit mit den Partnervereinen TSV Wäschenbeuren, TSGV Rechberg, TV Wißgoldingen und TSGV Waldstetten war  problemlos.    Einen organisatorischen Mangel gab es lediglich bei den Walkern, wo nach Metlangen die Markierung nicht deutlich genug zu erkennen war. So fanden 4 oder 5 Walker über die Klepperlestrasse statt über das Hölltal ins Ziel zurück und legten mehr als 30km zurück. Hier wird nachgearbeitet.

 

Weitaus mehr Grund zum Nachdenken ergibt sich aus der Anmeldestatistik. Es zeigt sich deutlich, dass man als Verein mit ehrenamtlicher Führung Probleme hat, mit einem Landschaftslauf dem Überangebot der City-Marathons zu begegnen oder vom Laufboom zu profitieren.


Spannend wird im nächsten Jahr der Übergang zum Start und Ziel auf dem Marktplatz. Organisationsleiter Erich Wenzel (DJK Schwäbisch Gmünd): „Wir danken allen unseren Sponsoren und Förderern, der Stadt Schwäbisch Gmünd sowie den ehrenamtlichen Helfern ohne die diese Veranstaltung so nicht möglich wäre. Wir wollen neben dem Start auch das Ziel auf den Marktplatz legen. Diese Veränderung gehen wir zusammen mit unserem neuen Hauptsponsor, der Kreissparkasse Ostalb an und legen derzeit die ersten Flyer für den „Kreissparkassen Alb Marathon Schwäbisch Gmünd“ am 27.10. 2007 aus. Wir wollen außerdem die Bambiniläufe mit Schülerläufen ergänzen. So wollen wir den Albmarathon und das Laufen den Gmündern noch näher bringen und auch versuchen, neue Helfer zu gewinnen. Wir denken über vieles nach“

 

Teil II – Allegro – die Läufe

 

Wie fast immer siegte beim 50km- Lauf auch 2006 ein Athlet der sich erst überraschend nachgemeldet hatte, nämlich Ulf Sengenberger von der LG Würzburg, der damit seinen bayrischen Kollegen Sebastian Sailer aus Neuburg als Sieger ablöst. Ulf Sengenberger ist Mitglied im 100km-Nationalkader und mit Zeiten von z.B. 7:24h über 100km (Leipzig, 2004), 2:36h im Marathon (Würzburg, 2006 ) sowie  31:54 Minuten auf 10km (Knitzingen, 1999) ein vielseitiger und auch geländegängiger Athlet. Diese Vielseitigkeit ist ihm bei seinem verdienten Sieg auf der anspruchsvollen Strecke über die Dreikaiserberge wohl sehr zugute gekommen. Die Dreikaiserberge haben in der Vergangenheit ja bereits vielen, sehr guten 100km- Spezialisten und Ultramarathonläufern (Sommer, Kümpel, Miksch) arge Probleme bereitet.

 

Ulf Sengenberger hatte auf der zweiten Hälfte des Rennens (vom Rechberg bis ins Ziel) allerdings einen unvermuteten Begleiter, nämlich Jürgen Wieser, den bisher 8-maligen Sieger des Schwäbische Alb Marathons und Streckenrekordhalter. Er wollte vermutlich mit dieser Begleitung darauf hinweisen, dass er bei der Siegerzeit noch locker mithalten kann. Was stimmen könnte.

 

Hinter Ulf Sengenberger lieferten sich der Vorjahresdritte, Hauke Dutschak (VFL Winterbach, 3:36,24h) und der Vorjahreszweite Helmut Dehaut (VTZ Zweibrücken; 3:37,25h) ein packendes Duell um Platz 2.  Hauke Dutschak lag auf den ersten 30km auf Platz 2, wurde dann von Helmut Dehaut abgelöst, konnte aber nach Waldstetten, also auf den letzten 8 Kilometern noch effektiv kontern. Da Helmut Dehaut sich gerade erst von einer Krankheit erholt hat, ist Platz 3 von ihm eine besondere Leistung. Athleten wie Helmut Dehaut und Hauke Dutschak, jeder für sich ein ganz besonderer, unverwechselbarer Athlet mit knorrigem oder zumindest sehr eigenständigem Charakter sind im übrigen Paradebeispiele für die ganz besonderen Läufertypen, die man eben nur beim Schwäbische Alb Marathon und nicht bei den großen Stadtmarathons findet. Und die eben auch den Reiz des Schwäbische Alb Marathons ausmachen.

 

Der Tscheche Jiri Krejci blieb auf einem ungefährdeten 4. Platz in 3:44,40  etwas unter den Erwartungen im Vorfeld, Jürgen Schoch (Forstenrieder SC München; 3:45,41h) belegte Platz 5.

 

Ungleich höher als die Siegerzeit bei den Herren ist die Siegerzeit bei den Damen einzustufen. Denn in absolut respektablen 3:59,28h war Julia Alter vom TV Rheinau- Mannheim die erste Siegerin seit 2002 mit einer Siegerzeit von unter 4 Stunden. Sie hätte mit dieser Zeit selbst bei den Herren noch Platz 20 belegt. Mit der Ausnahme des jungen Talents Branka Hajek (TSV Ilshofen), die in beeindruckenden 4:07,10h Platz 2 belegte und die Juniorinnenklasse gewann, tat sich hinter Julia Alter aber eine große Lücke auf. Resi Zepf (Ultra-Sports- Nike-Run) belegte in 4:30,41h Platz 3 vor Bärbel Lemme (SV Post Telekom Schwerin; 4:32,45h) und der Elke Streicher (EK Schwaikheim; 4:34,02h)

 

Mit mehreren Hundert Läufern und Zuschauern war der Rechberg wieder völlig überfüllt und sicher auch einer der stimmungsmäßigen Höhepunkte entlang der gesamten Albmarathonstrecke. Beim 25 km-Lauf (780 Höhenmeter) gelang Markus Brucks vom Sparda- Team Rechberghausen zum nunmehr bereits 8. Mal ein letztlich ungefährdeter Start- Ziel- Sieg in einer Zeit von 1:40,21h. Hier kündigen sich allerdings Veränderungen an, denn Brucks kündigte bei der Siegerehrung an, künftig aus persönlichen Gründen im Training deutlich kürzer zu treten. Ob es dann noch zum Sieg reiche sei fraglich.


Roland Weller vom TV Uhingen war in 1:43,56 zwar schneller als im Vorjahr, es blieb jedoch bei Platz 2 vor Michael Erdlenbruch (DLG Leinfelden- Echterdingen; 1:45,19h).

 

Bei den Damen siegte die Angela Beckmann aus Ulm in 2:05,23 knapp vor Beate Bauer vom LT Auenwald e.V. und Andrea Calmbach von der DJK Schwäbisch Gmünd. Der letzte Anstieg zum Rechberg war wieder einmal entscheidend.

 

Was den AOK- Stafettenlauf der Betriebsmannschaften anging, so gewann bereits zum dritten Mal in Folge der Hauptsponsor des Schwäbische Alb Marathons, nämlich die Kreissparkasse Ostalb in flotten 3.43,53h vor den „Albrunners“ der TRW Alfdorf (4:00,06h),  der Umicore Galvanotechnik (4:13,59h), den „Crashdummies“(!) der TRW Alfdorf (4:17,46h) und dem Bauunternehmen Blautal (4:17,56h)

Mit mehreren Hundert Läufern und Zuschauern war der Rechberg wieder völlig überfüllt und sicher auch einer der stimmungsmäßigen Höhepunkte entlang der gesamten Albmarathonstrecke. Beim 25 km-Lauf (780 Höhenmeter) gelang Markus Brucks vom Sparda- Team Rechberghausen zum nunmehr bereits 8. Mal ein letztlich ungefährdeter Start- Ziel- Sieg in einer Zeit von 1:40,21h. Hier kündigen sich allerdings Veränderungen an, denn Brucks kündigte bei der Siegerehrung an, künftig aus persönlichen Gründen im Training deutlich kürzer zu treten. Ob es dann noch zum Sieg reiche sei fraglich.


Roland Weller vom TV Uhingen war in 1:43,56 zwar schneller als im Vorjahr, es blieb jedoch bei Platz 2 vor Michael Erdlenbruch (DLG Leinfelden- Echterdingen; 1:45,19h). Schnellster Gmünder Läufer war hier Thomas Waibel von der DJK Schwäbisch Gmünd auf Rang 13 in 1:52,57h (5. in M 35).  

 

Bei den Damen siegte Angela Beckmann aus Ulm in 2:05,23 knapp vor Beate Bauer vom LT Auenwald e.V. und Andrea Calmbach von der DJK Schwäbisch Gmünd.

 

Teil III: Andante con moto – Walking

 

Am Walking- Wettbewerb über 30km nahmen wieder fast 100 (Nordic) Walker teil, die sich der Strecke über Hohenstaufen und Asrücken stellten. Eine derart lange Strecke ist, auch wenn sie - wie von den Teilnehmern bestätigt wird- ein außergewöhnliches Landschaftserlebnis bietet für die meisten Nordic Walker unüblich und damit eine besondere Herausforderung. 

 

Etwas überraschend war dann der Zieleinlauf, denn die schnellsten 4 Walker kamen alle ohne die Zuhilfenahme von Stöcken ins Ziel, was verdeutlicht, daß es noch einen Unterschied zwischen Walkern und Nordic Walkern gibt, die hier gemeinsam unterwegs sind.

 

Am schnellsten im Ziel waren kurz hintereinander Michael Vetter aus Freiberg und Michael H. Schäfer  vom TF Feuerbach in 3:37,25 bzw. 3:37,35h. Kurz darauf folgten Petra Niebuhr aus Winnenden, die bereits in den Vorjahren die schnellste Teilnehmerin war (3:42,51h)  und einer der ältesten Teilnehmer, Ernst Horak vom TB Beinstein.

 

Die DJK Schwäbisch Gmünd tut sich allerdings schwer damit, hier einen „Sieger“ auszurufen, denn die Zeiten sind aufgrund unterschiedlicher Technik mit und ohne Stöcke, teilweise auch mit fließenden Übergängen zum Laufen nicht immer vergleichbar. Pressesprecher  Matthias Wenzel: „Für mich ist ein Sieger, wer diese schwere Strecke  bewältigen kann“  

 

Teil IV: Finale Grande – der Europacup

 

Im Europacup der Ultramarathons machte der Tscheche Jiri Krejci mit dem 4. Platz beim Schwäbische Alb Marathon den Europacupsieg perfekt.


Der Vorjahressieger des Europacups, Stefan Bosch, hatte das Bravourstück geschafft hat, alle 6 Läufe jeweils im vordersten Feld zu absolvieren. Ihm blieb dieses Jahr Rang 2, während es Dirk Bauer mit seinem 13. Platz beim Schwäbische Alb Marathon gelang, sich noch unerwartet auf Platz 3 zuschieben.  Auf Platz 4 landeten Thomas Herget aus Fulda vor dem Europacup- Veteranen Joerg Kupfer (Gotha), der ebenfalls alle 6 dieser extrem harten Läufe bestritten hat. Beiden war es aber nicht gelungen, sich durch den Antritt beim Schwäbische Alb Marathon weiter nach vorne zu arbeiten. Insgesamt gelang es übrigens 10 Läufern, alle 6 Wettbewerbe zu absolvieren – eine Leistung, neben der der gewöhnliche Ironman ziemlich alt aussieht.

 

Insgesamt 157 Läufer und 26 Läuferinnen waren bei der 2006 er Auflage am Start, was zeigt, daß der Wettbewerb Europacup nach wie vor sehr gut angenommen wird. In Erinnerung blieb z.B. das Team der TSG Schnaitheim, das den Wettbewerb zusammen als Mannschaft mit eigens für den Europacup 2006 angefertigtem Sportdress angegangen ist.
 
Bei den Damen blieb es wie erwartet beim Sieg von Petra Schultz aus Wolmirstedt, die ebenso wie die zweitplazierte  Brigitte Rodenbeck (Braunschweig) in Schwäbisch Gmünd nicht mehr am Start war. Platz 3 belegte Elke Czermin, die beim Alb Marathon jedoch nur ein Streichresultat erzielte. Dagegen schob sich Bärbel Lemme (Perdoehl) durch ihren dritten Platz beim Alb Marathon in der Europacup- Wertung noch auf Rang 4 vor Heike Schuerbusch aus Siegen.

 

Die Siegerehrung nahm Horst Schulze vom Rennsteiglauf, der auch für die Europacup- Datei federführend ist, mit Pierrette Blösch vom OK Biel/Schweiz und Ivana Vidimovna vom OK Mnisek/Tschechien vor.

 

Informationen: Sparkassen Alb Marathon
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