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OKAm Samstag, 23.10.2021 fand der 50km Sparkassen Alb Marathon Schwäbisch Gmünd statt. Das wäre in normalen Zeiten keine besondere Neuigkeit. In Corona- Zeiten ist es das. Viele Laufveranstaltungen werden derzeit noch abgesagt oder finden virtuell statt, wie zum Beispiel der normalerweise einen Tag nach dem Albmarathon terminierte Frankfurt Marathon. Auch der Stadtlauf im März fand ja nur virtuell statt.
Weiterhin ist die Laufwelt im Moment noch verunsichert, viele starten derzeit noch bei Laufveranstaltungen (z.B. beim Bottwartal-Marathon waren 2019 5.000 Läufer im Ziel, am 17.10.2021 aber nur 1.700). Und so ist die eigentliche Nachricht des Tages, dass der Alb Marathon als Präsenzlauf mit vielen Teilnehmern und nur geringem Teilnehmerrückgang stattfand. Und dass die Freude der Läufer(innen) mit Händen zu greifen war, endlich wieder laufen zu dürfen. Eine Präsenzveranstaltung war für die veranstaltende DJK Schwäbisch Gmünd aber nur in Verbindung mit coronabedingten Vorgaben vertretbar, wie z.B. dem Start mit Maske (solange auf den ersten 100m im Pulk mit < 1,5m Abstand gelaufen wurde) und einer verschärften 3G- Regel (Geimpft, Genesen, Gründlich getestet (= PCR)).
Es gab gegenüber dem letzten „normalen“ Albmarathon 2019 viele weitere Veränderungen, gewissermaßen einen Neustart. So war -um nur die wichtigsten Veränderungen zu nennen- die Organisationsleitung 2020 von Erich Wenzel auf Tim Schwarzkopf und Ditmar Kässer übergegangen, Start und Ziel waren nicht mehr auf dem Johannisplatz, sondern im Schwerzer. Auch wurden andere Wettbewerbe angeboten – statt Bambini- Schüler- und Jugendläufen von 400 bis 1.800m ein 5km- Lauf (die VGW-Challenge). Der Europacup Ultramarathon entfiel mangels Teilnehmer. Wegen der Verschiebung des Startorts waren die 25- und 50km- Strecken (trotz Ausgleichsversuchen) ca. 1km kürzer als bisher (also genau genommen 24 und 49km). Die Laufzeiten sind also nicht direkt mit den Vorjahren vergleichbar. Nur die 10km- Strecke wurde so verlängert und verlegt, dass sie exakt 10km lang blieb. Auch die 5km waren genau 5 km lang.
Neben dem 50km Sparkassenlauf und dem 5km-Lauf wurden der Gmünder Tagespost Rechberglauf über 25km und der Umicore 10km- Lauf angeboten, die sich in den letzten Jahren sportlich und nach Teilnehmerzahl zu den 50km ebenbürtigen Wettbewerben entwickelt hatten. Dies war auch 2021 so. Weiterer Wettbewerb war der Reich-Jaiser- Staffettenlauf über die 50km.
Neben der DJK selbst waren TSV Wäschenbeuren, TSGV Rechberg, TV Wißgoldingen und TSGV Waldstetten, TV Straßdorf, DRK, THW und Filmclub Gamundia als Partnervereine mit zahlreichen freiwilligen Helfern an der Organisation beteiligt.
Insgesamt verzeichnete der Albmarathon 2021 einen merklichen Teilnehmerrückgang: Kamen 2019 noch 800 Einzelläufer und 41 Stafetten ins Ziel (also ca. 1.200 Teilnehmer), so waren es dieses Jahr in Summe nur 525 und 23 Stafetten (also knapp 800 Teilnehmer). Den größten Rückgang gab es hier beim Rechberglauf, dessen Teilnehmerzahl sich annähernd halbierte. Merklich war auch, dass die meisten Starter aus der Region Ostalb oder zumindest aus Süddeutschland kamen (also kaum aus Norddeutschland oder dem Ausland) und auch keine unerwarteten „großen Namen“ auftauchten, wie es gerade beim Rechberglauf früher öfter geschah (z.B. die beiden Spitzenbergläufer Getachew Endisu und Jonas Lehmann 2019).
Beide Phänomene sind in erster Linie Corona geschuldet, und die Teilnehmerrückgänge außerdem geringer als bei vergleichbaren Marathonveranstaltungen (siehe oben). Der Organisationsleiter der DJK, Tim Schwarzkopf, zeigte sich deshalb sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung und der Teilnehmerzahl. Auch weil man außerhalb der eigenen Homepage kaum Werbung für die Veranstaltung gemacht habe und sich letztlich erst im August für die Durchführung entschieden hatte. Also zu einem Zeitpunkt, wo sonst bereits die Hälfte aller Teilnehmer angemeldet sei.
Das Startsignal für den Albmarathon, den Rechberglauf und den 10km- Lauf gab – dies ganz wie in den Vorjahren – OB Richard Arnold, während das Startsignal für den 5km- Lauf dem Vorsitzenden der DJK, Bernhard Dangelmaier vorbehalten blieb. Beide erinnerten jeweils mit einer von Applaus beendeten Schweigeminute an den im März dieses Jahres unerwartet verstorbenen Gründer und langjährigen Organisationsleiter des Alb Marathon, Erich Wenzel. Mehrere Läufer brachten außerdem ihre Trauer mit speziell angefertigten T- Shirts zum Ausdruck.
Organisatorisch war der Lauf gut gelungen und wurde von den Teilnehmern mehrheitlich gelobt, auch wenn es doch eine gewisse Zahl von Verbesserungsmöglichkeiten gab (z.B. Markierung Wendepunkt 5km, Zahl und Ort der Verpflegungsstellen). Wie es bei Umbrüchen wohl auch nicht anders sein kann. Für die Zukunft sind weitere Neuerungen geplant, die den Alb Marathon attraktiver machen sollen, für dieses Mal aber noch nicht umgesetzt werden konnten.
Sportlich wurde der Alb Marathon (174 Teilnehmer im Ziel) geprägt durch:
- Einen Start-Ziel- Sieg von Richard Schumacher (Sparda Team Rechberghausen) in 3:31h. Der Alb Marathon Sieger von 2015 und 2016 gewann damit den Alb Marathon zum dritten Mal. Auf Platz 2 folgte Jürgen Kiebler vom TV Isny (3:42h; beste Platzierung davor Platz 8 (2018)), der nach einem verhaltenen Start am Rechberg auf Platz 5 lag, sich in der zweiten Hälfte aber engagiert nach vorne arbeitete. Platz 3 belegte Manfred Schuhmann vom SV Mergelstetten (3:46h). Schnellster Teilnehmer aus dem Gmünder Raum war Paul Tezlaw (DJK Schwäbisch Gmünd) in 3:50) auf Platz 5.
- Einen Start- Ziel-Sieg bei den Damen durch Pamela Veith (TSV Kusterdingen; 4:04h), die nach mehreren Podestplätzen zwischen 2009 und 2019 endlich einmal ganz oben stehen konnte. Die Nächstplatzierten, Kathrin Paetzold (4:24h) und Leyla Rock (PSV Stuttgart; 4:25h) blieben mit am Ende 20 Minuten Rückstand klar auf Distanz.
- Zwei Siege der DJK Schwäbisch Gmünd in der 50km-Mannschaftswertung (Herren/ Damen; die genauen Zeiten fehlen hier).
Sportlich wurde der Rechberglauf (167 Teilnehmer im Ziel) geprägt von:
- Einem Start-Ziel-Sieg von Raphael Junghans (TSG Heilbronn) in 1:35,16h. Maximilian von Lippe von der ausrichtenden DJK konnte seinen Abstand am Berg auf den letzten Kilometern am Berg zwar noch verringern, blieb aber mit 30 Sekunden Abstand auf Platz 2. Dritter wurde der für die Kreissparkasse Ostalb startende Steffen Krebs in 1:43,41h
- Einem Start- Ziel- Sieg von Isabel Leibfried (TSG Heilbronn) in 1:46,59h. Die Berglaufwertung ging dieses Jahr also klar ins württembergische Unterland an den Neckar. Leibfrieds Zeit ist eher schnell zu werten; im Vergleich hätte sie bei den Herren für Platz 4 gereicht. Auf Platz 2 und 3 kamen Tanja Moser (Spiridon Frankfurt) mit knapp 10 und Karin Elsholtz (TSG Giengen) mit knapp 13 Minuten Abstand. Schnellste Läuferin aus dem Gmünder Raum war Kathrin Baumann-Tischer vom Sparda- Team Rechberghausen auf Platz 4.
Sportlich wurde der 10km- Lauf (144 Teilnehmer im Ziel) geprägt von:
- Einem Start-Ziel-Sieg des Lokalmatadors Johannes Großkopf in 33,57min, der sich mit diesem Lauf seinen sechsten Sieg „gönnte“ (2008-10, 2013, 2017, 2021; zusammen mit dem virtuellen Lauf 2020 sind es sogar sieben Siege). Auf den Plätzen folgten Eduard Küster aus Stuttgart (36,48min) und Nicolai Baumann (team nicoached; 38,26min).
- Einem Sieg durch Sandra Burkhardt (40,36min). Hier ist ausnahmsweise unklar, ob es ein Start- Ziel- Sieg war. Auf Platz 2 folgte die junge Lena Oker (SG Bettringen; 42,06, WJU18) und Anna Jung aus München (45,42min).
Der neu eingeführte 5km- Lauf (33 Teilnehmer im Ziel) wurde geprägt von
- Einem eindeutigen Start-Ziel-Sieg von Joseph Katib (LG Braunschweig), dem Sieger des umicore 10km- Laufs 2019 und aktuellen niedersächsischen Meisters im 10km Straßenlauf (30,50min vom 21.09.). Seine Zeit war mit 14,55min für die hügelige Strecke hervorragend (zum Vergleich deutscher Rekord im 5000m Straßenlauf ohne Steigung 13:33min). Auf Nachfrage ergab sich, dass Katib in Vorbereitung auf die deutsche 10km- Meisterschaft kommendes Wochenende in Uelzen noch einen „schnellen Unterdistanzlauf“ benötigte. Robin Habermann (TSV Holzmaden; 17,37min) und Matthias Braun (Triathlon Team Göppingen; 18,46min) folgten auf Platz 2 und 3.
- Einem weiteren Start- Ziel- Sieg durch Annika Seefeld (Sparda- Team Rechberghausen) in 20,43min vor den beiden jugendlichen Läuferinnen (WJ U18) Alina Feuerbacher und Cara Brügel (beide SG Schorndorf 1846) in 23,49bzw. 24,26min.
Auch der Staffettenlauf über 50 km – bis zu 10 Läufer und Läuferinnen teilen sich die 50km- Strecke auf und laufen meist zusammen im Ziel ein- war wieder ein Ereignis, bei dem der Spaß am Laufen vielleicht am schönsten spürbar wurde. Von den 23 Mannschaften am schnellsten war -wie früher schon- die Naturheilpraxis Sonja Höpfner in 3:18h vor einer erstmals startenden Mannschaft aus „ambitionierten Hobbyläufern“ (so die Eigenbeschreibung im Ziel) namens Runnning Buddies in 3:27h. Beide waren damit sogar schneller als Richard Schumacher. Wobei der direkte Vergleich natürlich unfair gegenüber Schumacher ist. Der musste immerhin die Dreikaiserberge alleine angehen. Als dritte Staffette kamen dann die ZF Megatronix ins Ziel (3:36h), gefolgt von vielen weiteren Betriebs- und Familienmannschaften (stellvertretend seien die Feuerwehr, Abteilung Innenstadt, „Runners like a BOSCH“, die „Winkes Family“ und der TV Lindach (inkl. Landrat Bläse) genannt).
Alles in allem: Es hat Spaß gemacht, wieder einmal zusammen zu laufen.