Von Geburtstagskindern und Helden der Arbeit. Von spurtenden Sechzigjährigen und Schatztruhen voller Medaillen. Und warum Frankfurt einen Tag nicht nur am Main, sondern auch am Gelben Meer liegt.
Die Welt zu Gast bei Marathonfreunden: Läufer aus 109 Nationen sind im Marathonfeld vertreten. Die Briten stellen mit 615 Teilnehmern die größte Gruppe an Auswärtsfans. Auch aus Frankreich (503) und Norwegen setzt eine Laufreise-Welle gen Frankfurt ein. Was haben Madagaskar, Malawi und die Malediven gemeinsam? Sie stellen je einen Teilnehmer beim diesjährigen Mainova Frankfurt Marathon.
Tutti Frutti: Her mit dem Fruchtzucker, sagen die Marathonläufer. Drum liegt Frankfurt am Sonntag nicht nur am Main, sondern auch am Gelben Meer: Wegen der 6000 Kilogramm Bananen für die Läufer. Ach ja, 1200 Kilogramm Äpfel gibt es auch.
Halle der Liebe: Die Festhalle wird wieder mal Schauplatz eines Heiratsantrags sein. Um circa 13 Uhr sollten die Zuschauer genau aufpassen, ob die/der Angebetete auf dem roten Teppich auch wirklich „Ja“ sagt.
Schatztruhen voll Plaketten: All die Medaillen, die in allen Wettbewerben des Wochenendes unters erfolgreiche Laufvolk gebracht werden, wiegen ziemlich genau 2 Tonnen.
Good Luck, Tommy Hughes! Der Ire ist ein echtes Langlaufphänomen. Einst nahm Tommy an den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona teil. 2019 verbesserte er in Frankfurt den Vater-Sohn-Weltrekord (gemeinsam unter 5 Stunden). Nun ist Tommy auf der Jagd nach einer besonderen Bestmarke: Er will als erster Über-Sechzigjähriger einen Marathon unter 2:30 laufen. Lets go, Tommy!
Helden der Arbeit: 2500 freiwillige Helfer sind am Marathonwochenende im Einsatz. In allen Bereichen vor und hinter den Kulissen. Ohne sie, das ist klar, wäre solch ein sportliches Großereignis nicht zu stemmen.
Im Laufe der Generationen: Im großen Feld der Marathonteilnehmer finden sich Teilnehmer von Jahrgang 1940 bis 2006. 84 Jahre alt sind Ursula aus Frankfurt und der Oberpfälzer Wolfgang. Vier Tage nach ihrem 18. Geburtstag läuft die Frankfurterin Mabel ihren ersten Marathon, zwei Monate vor seinem 18. Geburtstag beginnt der Südhesse Fabian sein erstes Abenteuer über 42,195 Kilometer.
Macht die Startnummern dran! Über 100.000 Sicherheitsnadeln sind in die Starterbeutel der Teilnehmer vom Mainova Frankfurt Marathon, T. Rowe Price Staffelmarathon und Mini-Marathon verteilt worden.
Pasta? Party!: Vor dem Lauf sollst Du Kohlenhydrate aufnehmen – drum gehört der Laufweg in die Festhalle am Samstag zur Fattoria La Vialla – Toscana Pasta Party zu einem gelungenen Marathonwochenende dazu. 2000 kg Nudeln und 1900 Liter Sauce werden von den Helfern im Akkord ausgegeben.
Rettung ist nahe: 250 Ärzte und Sanitäter sind am Marathonwochenende für die Läufer und Zuschauer im Einsatz. Ach ja, 150 Dixi-Toiletten stehen auch bereit.
Happy Birthday: 12 Geburtstagskinder flitzen an ihrem Ehrentag 42,195 Kilometer lang durch Frankfurt. Darunter Simon Donges an seinem 22. Geburtstag. „Als ich gesehen habe, dass der Mainova Frankfurt Marathon zufällig an meinem Geburtstag stattfindet, war das der nötige Ruck, den ich für meinen ersten Marathon gebraucht habe.“
Frankfurter Familienausflug: Im Feld der Topathleten befindet sich ein Ehepaar. Der Neuseeländer Jake Robertson und die Kenianerin Magdalyne Masai haben auch einen gemeinsamen Sohn. Sie gehört sogar zu den Mitfavoritinnen auf den Sieg in der Festhalle. Da schadet es auch nicht, wenn man auch seine Schwester, Linet Masai, im Elitefeld weiß.
Platz da! 1300 Hütchen, 500 Absperrschranken und rund 11.000 Meter Gitter werden am Sonntag auf der Marathonstrecke „verbaut“.
Alles so schön grün hier: Seit vielen Jahren schon ist der Mainova Frankfurt Marathon unter den großen Laufveranstaltungen führend in Sachen Umwelt- und Klimaschutz („Green Marathon“). In diesem Jahr ist ein Meilenstein erreicht: Eine vierte, auf einem Frankfurter Dach errichtete Photovoltaikanlage sorgt dafür, dass die gesamte, auf dem Messegelände verbrauchte Energie, über das Jahr wiedergewonnen wird.
Ein Endachtziger macht die 100 voll: Bodo Heil vom Lauftreff Butzbach lässt sich auch mit 88 Jahren nicht von einem Staffeleinsatz beim Mainova Frankfurt Marathon abhalten. Während seines Rennens wird er seine persönliche 100-Kilometer-Distanz bei Wettkämpfen in diesem Jahr knacken.
Werner macht die 100 voll und Schluss: Werner Krah ist ein passionierter Läufer. Für seinen 100. und letzten Marathon hat sich der 71-jährige Oberurseler seinen Heimmarathon ausgesucht. Aber natürlich wird er weiterhin an Wettbewerben teilnehmen. Fertig mit seinem Sport ist Werner nämlich noch lange nicht.
Unterwegs auf einem einzigen Klangteppich: Wie man rennt, so hört man: Im Schnitt alle 520 Meter erwartet die Marathonläufer entlang der 42,195 Kilometer langen Strecke ein Aktionspunkt. Vom DJ über Sambagruppen bis zu Blaskapellen – bei den Streckenfesten wird jeder Musikgeschmack (mindestens einmal) bedient.
Am Main, ja am Main rennt es sich so schnell: 3:57:56 Stunden brauchen die Starter in Frankfurt im Schnitt bis sie den Zielstrich erreichen. Nirgends sind sie hierzulande schneller. Übrigens: Zum 20. Mal ist die Festhalle in diesem Jahr Schauplatz des stimmungsvollsten Zieleinlauf der Welt.
Setzt Euch doch mal! 825 Biertische und 630 Bierbänke werden auf dem Veranstaltungsgelände aufgebaut sein.
Laufend Gutes tun: Über 100.000 Euro an Spenden haben die Marathonläufer in den vergangenen sieben Jahren zusammengebracht. Vorwiegend, weil sie zahlreich durch das große Spendentor an der Hauptwache gelaufen sind. Das Geld geht an den ASB Landesverband Hessen, der damit das tolle Projekt „Wünschewagen“ finanziert.
Der Letzte macht das Osttor zu: Jeder lange Frankfurter Lauftag geht mal zu Ende. Gegen 16.45 Uhr werden am Sonntag diejenigen im Ziel erwartet, die dem Besenwagen gerade noch entkommen sind. Und in der Festhalle traditionell von Sieger und Siegerin des Eliterennens empfangen, die dann schon mehr als viereinhalb Stunden im Ziel sind. Hinter dem letzten Läufer wird sich das Osttor der Festhalle schließen – und dann heißt es endgültig: Auf Wiedersehen, Mainova Frankfurt Marathon 2024 – bis zum nächsten Jahr am 26. Oktober 2025.