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Zeit für Bestzeiten und Streckenrekorde

25.10.24
Quelle: Pressemitteilung

Die 41. Ausgabe des Laufklassikers am Main verspricht spannende, hochklassige Rennen / Olympiastarterin Laura Hottenrott schnellste Europäerin im Feld /Rund 14.000 Marathonläufer am Start, über 25.000 Teilnehmer insgesamt am Rennwochenende

 Drei Frauen, ein Ziel: Yeshi Chekole, Hawi Feysa und Magdalyne Masai wollen den 41. Mainova Frankfurt-Marathon am Sonntag mit neuem Streckenrekord gewinnen. Dieser steht bei 2:19:10 Stunden. Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:21:17 führt die Äthiopierin Yeshi Chekole die Startliste an, während Elisha Rotich der Läufer mit der schnellsten persönlichen Bestzeit im Männerfeld ist. Der Kenianer gewann 2021 den Paris Marathon in 2:04:21 und hält dort seitdem den Streckenrekord. Aussichtsreichste deutsche Athleten beim Frankfurter Lauf-Festival sind Olympiastarterin Laura Hottenrott und der Potsdamer Tom Thurley.

Rund 14.000 Laufbegeisterte aus 109 Nationen wollen nach 42,195 Kilometer das spektakuläre Ziel in der Frankfurter Festhalle genießen. Eine Nachmeldung ist für den Marathonbewerb vor Ort noch möglich. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet bewegt der Mainova Frankfurt Marathon am Wochenende mehr als 25.000 Menschen.

 

 

„Wir freuen uns auf ein weiteres hochklassiges und spannendes Rennen, das die eine oder andere Überraschung produzieren kann. Es ist unser Ziel, den Frauen-Streckenrekord zu verbessern. Wir haben eine der schnellsten Marathonstrecken der Welt und ein großartiges Ziel in der Festhalle, unser emotionales Kraftwerk“, sagt Renndirektor Jo Schindler. Der Mainova Frankfurt Marathon gehört zu den Elite Label Road Race-Veranstaltungen des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics.

Die Männer-Startliste weist fünf Athleten auf, die Bestzeiten von unter 2:07:00 haben, zehn weitere sind bereits unter 2:10:00 gelaufen sind. Bei den Frauen sind fünf Athletinnen im Rennen, die bereits Zeiten von unter 2:23:00 erreicht haben. Damit ist das Frankfurter Elitefeld in der Breite an der Spitze trotz einiger Absagen weiterhin stark besetzt und verspricht interessante sowie schnelle Rennen. Zumal das erwartete Wetter am Sonntag Weltklasse-Zeiten begünstigen sollte.

Elisha Rotich ist einer der großen Favoriten. Der Kenianer hat über Jahre hinweg immer wieder starke Ergebnisse bei großen Marathonrennen erreicht. Höhepunkt war dabei der Sieg beim Paris-Marathon 2021. Auf der nicht leichten Strecke lief er vor drei Jahren seine Bestzeit von 2:04:21, die weiterhin auch der Pariser Streckenrekord ist. Er brach damals den Kursrekord von Äthiopiens Laufsport-Legende Kenenisa Bekele.

„Ich habe mich fünf Monate lang intensiv auf den Mainova Frankfurt-Marathon vorbereitet. Wenn das Wetter gut ist und wir uns in der Spitzengruppe gegenseitig unterstützen, kommen am Ende auch gute Zeiten heraus. Dann sind Ergebnisse unter 2:05 Stunden möglich“, sagt der Kenianer. Elisha Rotich muss sich am Sonntag unter anderen mit vier schnellen Äthiopiern messen: Lencho Tesfaye (Bestzeit: 2:06:18), Aychew Bantie (2:06:23), Abay Alemu (2:06:50) und Birhan Nebebew (2:06:52).

„Es ist ein kompaktes Feld. Elisha Rotich steht an der Spitze, aber mehrere Athleten können ihn unter Druck setzen. Wir wollen das Rennen so angehen, dass eine 2:04-Zeit möglich ist. Frankfurt ist bekannt dafür, Athleten groß rauszubringen. Das könnte auch diesmal der Fall sein“, sagt der Sportliche Leiter Philipp Kopp. Unter den Herausforderern lenkt er die Aufmerksamkeit auf den Äthiopier Gerba Dibaba mit Bestzeit 2:08:25 Stunden: „Er hat starke Leistungen auch auf Unterdistanzen gebracht. Wir können gespannt sein.“

Nicht dabei sein werden der Äthiopier Herpasa Negasa und der Kenianer Eric Kiptanui, die ihre Zusagen für Frankfurt aufgrund von Verletzungs- beziehungsweise Visa-Problemen wieder zurückziehen mussten.

Tom Thurley (Potsdamer Laufclub) führt das deutsche Starterfeld in Frankfurt an. Er verbesserte sich im Frühjahr in Hannover auf 2:14:52 und war damit Zweiter bei den in das Rennen integrierten Deutschen Meisterschaften. Gemeinsam mit Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen, Bestzeit 2:15:42) und Jan Lukas Becker (1. LC Sulzbach), der sein Marathondebüt gibt, könnte ein spannender Dreikampf um die beste deutsche Platzierung entstehen. Das Trio hofft auf Zielzeiten zwischen 2:11 und 2:12 Stunden.

„Meine Vorbereitung lief sehr gut. Ich hoffe, dass es am Sonntag richtig schnell werden wird“, sagt Thurley, der auf gelingendes Teamwork des Trios hofft. „Ich denke, dass wir drei deutschen Läufer bis Kilometer 25 oder 30 gut zusammenarbeiten können. Wenn wir die erste Hälfte in 66 Minuten anlaufen, wäre das ein guter Start. Das Rennen entscheidet sich erst hinten raus.“ Der Plan des 31-Jährigen für einen idealen Marathon-Sonntag: „Die ersten 25 Kilometer rollen lassen, dann noch gute Beine haben und die letzten paar hundert Meter voll draufdrücken, um in die Festhalle einzulaufen.“

Das spitzensportliche Highlight des Rennens könnten am Sonntag die Frauen produzieren. Die erste Gruppe wird voraussichtlich den Streckenrekord von Valary Aiyabei angreifen. Die Kenianerin hatte das Rennen 2019 mit 2:19:10 gewonnen. „Wir haben Athletinnen eingeladen, die diese Zeiten noch nicht gelaufen sind, aber viel Potenzial und gute Form haben. Das Feld ist sehr dicht, es gibt keine klare Favoritin. Das Wetter lässt auf alle Fälle ein schnelles Rennen zu“, so Philipp Kopp.

Fünf Athletinnen stehen auf der Startliste, die bereits unter 2:23:00 gelaufen sind: Die Äthiopierinnen Yeshi Chekole (2:21:17), Shuko Genemo (2:21:35), Kidsan Alema (2:22:28) und Meseret Dinke (2:22:52) sowie die Kenianerin Magdalyne Masai (2:22:16). Geplant ist eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 69:30 Minuten.

Yeshi Chekole kehrt nach einer Sprunggelenksverletzung zurück ins Renngeschehen. „Mein Ziel ist der Streckenrekord, aber ich muss auf meinen Fuß achten. Wenn ich den Rekord nicht erreiche, dann will ich zumindest eine persönliche Bestleistung laufen.“

 

 

Sehr stark einzuschätzen ist zudem die Äthiopierin Hawi Feysa. Ihre hochklassige Halbmarathon-Bestzeit von 65:41 Minuten deutet klar darauf hin, dass sie deutlich schneller laufen kann als bisher (2:23:36). Im vergangenen Jahr zeigte Hawi Feysa zudem bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Bathurst (Australien) als Sechste eine Weltklasse-Leistung.

„Ich bin für eine Überraschung und eine schnelle Zeit bereit“, sagte Feysa, die in Addis Abeba in einer hochkarätigen Gruppe trainiert. Zu ihren Kolleginnen zählen die Olympia-Zweite Tigst Assefa, die in 2:11:53 vor einem Jahr in Berlin den damaligen Weltrekord gelaufen ist, die aktuelle Berlin-Siegerin Tigist Ketema und Amane Beriso Shankule, die Marathon-Weltmeisterin von Budapest 2023. „Im Training ist kein großer Unterschied. Wir haben ungefähr die gleiche Leistung. Aber der Wettkampf ist etwas anderes“, so Feysa.

Zu beachten sein wird auch die Kenianerin Agnes Keino, die 2022 mit 2:23:26 den Streckenrekord des München-Marathons pulverisierte. Verletzungsbedingt passen musste dagegen die Äthiopierin Tigist Abayechew.

Das Frankfurter Elitefeld wartet zudem mit einem Novum auf: Jake Robertson, Magdalyne und Linet Masai gehören zu einer Familie. Der Neuseeländer Robertson (Bestzeit: 2:08:26) ist mit Magdalyne Masai verheiratet, die im vergangenen Jahr bereits in Frankfurt startete. Allerdings blieb sie mit Platz neun damals bei unangenehmen Wetterbedingungen und aufgrund einer beginnenden Erkältung, die sich später als Covid-Infektion herausstellte, unter den Erwartungen. Die Kenianerin zeigte im Februar beim Sevilla-Marathon als Zweite wieder starke Form und kam mit 2:22:51 recht dicht an ihre Bestzeit heran. Linet Masai ist die ältere Schwester von Magdalyne. Sie ist die Weltmeisterin über 10.000 Meter von 2009 und hat eine Marathon-Bestzeit von 2:23:46.

 

 

Magdalyne Masai ist voller Vorfreude: „Es war seit langem mein Traum, dass wir einmal gemeinsam einen Marathon laufen. Wir werden uns unterstützen und nicht gegeneinander laufen.“ Sie sieht sich selbst in der besten Form ihres Lebens, will unter 2:20 Stunden laufen und möglichst gewinnen.

Die Masai-Schwestern leben in Kenia an unterschiedlichen Orten: Magdalyne in Iten, Linet in Kaptagat. In Frankfurt kommen sie nun wieder zusammen. Linet Masai bereitet sich unter Anleitung von Patrick Sang, der unter anderen Eliud Kipchoge trainiert, auf den Mainova Frankfurt Marathon vor. „Ich hoffe, dass ich den gleichen Erfolg im Marathon erreichen kann, wie ich ihn auf der Bahn und im Crosslauf hatte. Ich hatte einen langen Übergang von der Bahn zum Marathon. Es war herausfordernd für mich“, sagte die Mutter zweier Töchter im Alter von drei und sieben Jahren.

Die schnellste Europäerin auf der Startliste ist eine deutsche Läuferin: Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel). Die 32-Jährige hatte sich im vergangenen Dezember in Valencia überraschend auf 2:24:32 gesteigert und belegte bei den Olympischen Spielen in Paris im August nach einem starken Rennen Rang 38. Erstmals nach dem fordernden Olympiamarathon geht Laura Hottenrott nun wieder an den Start.

„Die Vorbereitungszeit ist natürlich sehr knapp. Aber ich fühle mich besonders verbunden mit dem Mainova Frankfurt Marathon, da ich hier meinen ersten Marathon gelaufen bin. Deswegen wollte ich unbedingt zu diesem Rennen zurückkommen“, sagt die Kasselerin Laura Hottenrott. Ein Angriff auf ihre persönliche Bestzeit ist am Sonntag in Frankfurt aber nicht geplant. „Für eine neue Bestzeit war die Vorbereitungszeit seit Olympia zu kurz. So realistisch muss man sein. Ich will aber ein gutes Rennen machen und die schnelle Strecke nutzen.“ Und zwar ohne Pacemaker. „Meine besten Rennen bin ich immer ohne Tempomacher gelaufen. Es motiviert mich nicht, wie eine Maschine meine Split-Zeiten abzuspulen Ich möchte gerne frei sein in meinem Schritt und in meiner Renngestaltung“, sagt Hottenrott.

 

Mainova AG geht ins zehnte Jahr als Titelsponsor


Ferdinand Huhle, Leiter der Konzernkommunikation: „Beim Marathon geht es um Ausdauer. Auch wir als Mainova beweisen Ausdauer mit der Unterstützung von Sportevents. Deshalb werden wir weiterhin gemeinsam am Start sein. Wir merken, dass die Menschen wieder gerne gemeinsam Sport betreiben und Freude an Sportevents haben und zusammenkommen wollen. Das tut unserer Gesellschaft gut und ist eine Frage der sozialen Nachhaltigkeit.“ Die sportliche Dynamik ist auch innerhalb des Unternehmens groß. Am Sonntag laufen 290 Starterinnen und Starter in Staffeln und über die volle Distanz als für das „Team Mainova“.

Michael Hess vom Sportamt der Stadt Frankfurt betont die verbindende Wirkung des Marathon für Menschen aus aller Welt: „Für die Stadt ist der Frankfurt Marathon viel mehr als ein Sportereignis. Hier leben 180 Nationen zusammen. Keine Veranstaltung spiegelt das so sehr wider wie der Marathon. Das Zusammenspiel von Breitensport und Spitzensport ist einzigartig und trägt zu dem großen Erfolg bei. Die Stadtverwaltung ist mit 39 Staffeln selbst aktiv am Start. Alle freuen sich auf eine schnelle Strecke bei bestem Wetter und auf den Zieleinlauf in der Festhalle.“
 

 

 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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