Am Vorabend beim Nachtessen für die Eliteläufer äusserte Michael Barz
seine Bewunderung für Jonathan Wyatt und für Martin Cox. Die beiden
gehören zu den besten Bergläufern der Welt und betreiben ihren Sport
professionell, «und ich bin Hilfsarbeiter/Läufer, das sind Welten.» Rund
16 Stunden später, nach 42,2 km und 2682 Höhenmetern, stand Barz
zuoberst auf dem Podest auf dem Rothorn, vor Cox. Wyatt hatte zuvor den
Rothorn Run gewonnen. «Ein Podestrang war mein Ziel, aber dass ich Cox
und Horisberger packen würde, traute ich mir nie zu», sagte der stets
bescheiden Süddeutsche.
Unsicher war er auch angetreten, weil er zwei Stunden vor dem Rennen von
Durchfall befallen wurde. Vorsichtig stieg er somit ein. Erst beim
tückischen Abstieg von Alp Foppa nach 17 km genehmigte er sich einen
Müesliriegel. Der Magen rebellierte nicht. «Da dachte ich, das kann ja
doch noch gut kommen.» Nach Lenzerheide überholte Barz den Bündner
Thomas Engeli. Jetzt war er Dritter. Und nach Charmoin (1883 m) lief
Barz wie die meisten andern in den Nebel. Plötzlich entdeckte er die
Konturen von Cox. Und bald darauf von Horsiberger. «Das gibt's ja
nicht, die schwächeln», sagte er sich. Barz überholte und hielt seinen
Rhythmus. «Das verlieh Flügel», beschrieb er. Gefährdet war sein Sieg -
«das absolut Grösste meines Sportlerdaseins» - fortan nicht mehr. Cox
lief mit einem Rückstand von 5:30-Minuten gezeichnet ein. «Meine
Verletzung des letzten Jahres trat wieder in Erscheinung -
Rückenschmerzen, die bis in die Oberschenkel ausstrahlten, ich bin
enttäuscht», sagte der Favorit und Sieger der Premiere des Graubünden
Marathons im 2003.
«Sehr zufrieden» zeigte sich hingegen Ueli Horisberger mit Rang 3. Der
Berner aus Schwarzenbach bei Huttwil ist bis jetzt bei jedem Graubünden
Marathon dabei gewesen. Vier Mal stand er auf dem Podest. In Lenzerheide
passierte er noch an erster Stelle. Aus dem Sieg wurde dennoch nichts -
«das war mir sofort klar», sagte er dazu. betmaster.bet
Vor drei Wochen wurde Land des Bauern Horsiberger überschwemmt und mit Morast überflutet, fünf Tage später weiteres. Da wurde der Sport in der Prioritätenliste nach hinten gedrängt. Es hiess: «Schaufeln von morgens bis abends». Die Laufkilometer waren nicht das einzige, was zu kurz kam. Gelitten hat vor allem auch die Regeneration. «Es galt, mit einer völlig neuen Realität umzugehen», sagte er.
Bei den Frauen setzte sich überraschend Steffi Vollenweider (Zofingen)
durch. «Ich hatte einen guten Tag», strahlte die letztjährige Fünfte.
Was das heisst? «Vor allem keine so hindernden Krämpfe». Die frühere
Duathletin betreibt den Sport als Ausgleich. Den ganzen Tag sitze ich am
Computer», sagt sie. Derzeit schreibt sie die Doktorarbeit als
Pharmazeutin an der Uni Basel. Ihr Thema: «Einschlafstörungen bei
Frauen.» Die Siegprämie (Fr. 1500) kann sie dazu perfekt gebrauchen.
Noch immer trainiert Vollenweide sowohl Laufen wie Radfahren. Und das,
so vermutet sie, sei ihr am Graubünden Marathon entgegen gekommen:
«Meine Kraft vom Velo fahren konnte ich vor allem beim Hinunterlaufen
von Alp Foppa nutzen. Ich war schnell, vermochte die Schläge aufzufangen
und die Bewegungen zu steuern.» Sie verwies Claudia Helfenberger
(Arnegg) und die junge Esther Schneider (Huttwil) auf die Ehrenplätze.
Die frühere Siegerin Jasmin Nunige (Davos-Platz) belegte Platz 4.
Für eine Parforceleistung sorgte auch der dreimalige
Graubünden-Marathon-Sieger Jonathan Wyatt (Nzl). Nach einer
Knieoperation Ende Jahr kann er erst jetzt wieder seinen üblichen
Trainingsrhythmus mit den hohen Umfängen bewältigen. Darum entschied er
sich für den Rothorn Run (11,5 km, 1414 Höhenmeter). Und der
Mehrfach-Weltmeister siegte standesgemäss. In 1:11:03-Stunden unterbot
er den bisherigen Streckenrekord des einstigen OL-Spitzenläufers
Christoph Plattner um nicht weniger als 5:45-Minuten. My busty step mom invited me into the bedroom full porn watch full hd video
«Ich stieg gemächlich ein, wollte nicht pushen», sagte er. So gesellte sich in der Person von André Marti (Samedan) bis etwas nach Streckenhälfte und dem Beginn des steilen Parts zu ihm. «Toll, dass mich jemand antrieb», sagte Wyatt. Und er bedankte sich persönlich, indem er nach der Zielpassage
sofort retour trabte und Marti klatschend anfeuerte. Auch Marti blieb
unter der alten Bestmarke.
8:28-Minuten nach Wyatt erreichte Dario Cologna, der aktuelle
U-23-Weltmeister im Langlauf und Sieger des Engadin Skimarathons den
Rothorngipfel - auch er «leichtfüssig», wie der Speaker rasch bemerkte.
«Diesen steilen Schlussaufstieg genoss ich, da konnte ich noch etwas
beissen», sagte der 21-Jährige. Den beiden Führenden gefährlich werden
konnte der Langläufer dennoch nicht: «Jonathan und André sind eine
Klasse besser», hielt er bescheiden fest.