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Lauenstein und Nunige Sieger am Graubünden Marathon

29.06.13
Quelle: Pressemitteilung/Jörg Greb

Ein neuer und ein alt bekannter Name ergänzt die Siegerliste des Graubünden Marathon. Marc Lauenstein (Cormondrèche) und Jasmin Nunige (Davos) gewannen die ganz spezielle 11. Austragung.

Der Entscheid hatte wehgetan, ererwies sich aber als der einzig richtige: die Verlegung des Ziels vom Parpaner Rothorn nach Scharmoin. Denn die Wettersituation auf dem Gipfel präsentierte sich, wie es zu befürchten gewesen war, mit Schneefall, Nebel und Minustemperaturen. Diesen gefährlichen Extremsituationen waren die Läuferinnen und Läufer so nicht ausgesetzt.

Durch das Wetter kam der Graubünden Marathon zu einem neuen Charakter, mit weniger Höhenmetern (2062 statt 2682), mehr Bergab-Passagen (748 statt 402 m) und einer um rund zwei Kilometer verkürzten Distanz (40 statt 42). Die Attraktivität blieb. Und ebenso die Spannung – zumindest bei den Männern. Ein Trio prägte das Rennen: Gerd Frick (It), der Neuenburger Marc Lauenstein sowie der Bündner Gion-Andrea Bundi.  Vor allem der in Davos lebende Frick sorgte anfänglich für einen hohen Rhythmus. Doch der härteste Widersacher des Berglauf-Langdistanz-Weltmeisters von 2010 wurde der Titelträger von 2009, Marc Lauenstein. Der vielseitige Romand, u.a. als Orientierungsläufer WM-Zweiter, spürte je länger je mehr, „dass es heute passt“.

Wegen der Geburt seines ersten Kindes haben sich für ihn die Prioritäten verschoben und das Training war in den Hintergrund gerückt. Seine Wettkampftauglichkeit aber ist geblieben. Vor Lenzerheide schloss der 33-Jährige die Lücke zu Frick, im Anstieg drückte er sogleich aufs Tempo und löste sich. Den Vorsprung baute er bis ins Ziel auf 1:25 Minuten aus. Nur bis Valbella mit der Spitze mitzuhalten vermochte der schnellste Bündner, Gion-Andrea Bundi. Platz 3 aber hielt der frühere Weltklasse-Langläufer indes souverän, eine Rangierung, die ihn „in Anbetracht der Überlegenheit von Marc und Gerd voll und ganz befriedigt“.

 

Nunige ungefährdet


Ungefährdet zum dritten Sieg am Graubünden Marathon nach 2005 und 2008 lief bei den Frauen Jasmin Nunige. Die Davoserin wies im Ziel einen Vorsprung von gut 18 Minuten auf die zweitplatzierte Nadja Kessler (Rapperswil) auf. Und die 40-jährige letztjährige Siegerin des Swissalpine in Davos frohlockte: „Ich blieb ohne Krise, und das Auf und Ab kam meinen Fähigkeiten wohl entgegen.“ Eine grosse Genugtuung begleitete sie, nicht zuletzt wegen den letzten Monaten. Bis Anfang Juni warf sie ein MS-Schub einmal mehr zurück. Jetzt erhielt sie die Bestätigung, dass ihre Form so fest nicht gelitten hat. Der Swissalpine von Ende Juli sowie ein Städtemarathon im Herbst steuert sie nun an. Letzteren mit der Absicht, den Qualifikationswert für die Heim-Europameisterschaften in 13 Monaten in Zürich als Leichtathletin zu erreichen.

 

Rothorn Run an Grob und Imoberdorf


Der Rothorn Run über 15,4 km, mit 828 m Steigung und 391 m Gefälle forderte auf der Ersatzstrecke auf ungewohnte Weise. Die Topografie erforderte Qualitäten im Auf- und Abwärtslaufen. Am besten damit zu Recht kamen Armin Grob bei den Männern (Brunnadern) und Rahel Imoberdorf (Münster), er der bereits 51-jährige Berglauf-Spezialist, sie die Spitzenlangläuferin. Und beide verstanden es, sich auf das Auf und Ab des Parcours einzustellen. Grob, vor einem Jahr, anlässlich der Schweizer Meisterschaft Sechster am Rothorn Run, hielt sich bis zum steilen Aufstieg zum Wasserfall zurück. Lediglich an vierter Position nahm er diesen in Angriff. Doch routiniert nutzte der Toggenburger nun seine Qualitäten im Steilen. „Mir kam dieser letzte Wechsel entgegen“, sagte er, wies aber gleichzeitig auf die Belastung der (Waden-)Muskulatur hin. „Morgen wird mich wohl riesiger Muskelkater begleiten.“

Als goldrichtig erwies sich für Rahel Imoberdorf der kurzfristige Entscheid zum Start in Lenzerheide statt am Aletschhalbmarathon in ihrer Heimat. Grund dafür: Sie hatte sich im Trainingslager mit Seraina Boner – die Favoritin musste wegen Fussproblemen passen – befunden und sich so um entschieden. Stets in Führung gelegen hatte sie allerdings nicht. Vor Spoina war sie von Nina Brenn ein- und überholt worden. „Doch Nina hatte hinunter Probleme, so dass ich sie wieder überholte und distanzierte.“ Doch die mehrfache Gigathlon-Frauen-Siegerin klärte auf: „Es waren nicht Probleme, sondern Vorsicht.“ Im Hinblick auf den diesjährigen Sechstage-Gigathlon wollte sie kein Risiko eingehen und nahm sich, in den für die Beinmuskulatur fordernden Passagen, zurück. Brenn belegte im Ziel Rang 3.

 

Informationen: Graubünden Marathon
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