Dass der Doppeldecker am Simplon- Pass (2 Tage, 2 Marathons und insgesamt 4000 HM) eine echte Herausforderung ist, wissen Kenner und die einheimische Laufelite schon lange. Nicht umsonst sind alleine zum Doppelmarathon in diesem Jahr 112 Läuferinnen und Läufer angetreten, soviel wie nie zuvor.
Bemerkenswert ist, dass sich die Qualität des Gondo Event jetzt auch in höchsten Kreisen herumgesprochen hat. Am Samstag gab Lizzy Hawker, weltbeste Bergläuferin auf der Langdistanz, ihre Visitenkarte in dem kleinen Dorf an der italienischen Grenze ab. Die Niederlage eine Woche zuvor beim swissalpine (K78) gegen Jasmin Nunige muss sie doch mehr gewurmt haben, als man ihr ansehen konnte.
Obwohl sie ihre Verletzung (Ermüdungsbruch) aus dem Frühjahr noch nicht auskuriert hat, brennt sie vor Ehrgeiz. Am 29. August startet sie beim legendären Ultratrail du Mont Blanc (166 km / 9400 HM), den sie bereits einmal gewonnen hat. Da ist so eine Niederlage natürlich Gift für die Psyche.
In Gondo präsentierte sich Lizzy Hawker wesentlich frischer als in Davos. Locker lief sie am ersten Tag die 42 km über den Simplon- und Bistinenpass nach Brig in 4:00 Stunden und übernahm damit natürlich unangefochten die Führung. Nur Martin Schmid aus Zermatt und die Italiener Caroni und Trincheri waren 8 bzw. 1 Minute schneller.
Wie hat es Lizzy Hawker gefallen? „Sehr gut“, sagte sie. Ob sie wieder kommt?
„Bestimmt, es muss halt terminlich passen.“ Gerne erzählte Lizzy Hawker, dass sie sich im Oberwallis niederlassen will. Die Liebe zu den Bergen wurde bei ihr geweckt, als sie mit 6 Jahren mit ihren Eltern Urlaub in Zermatt machte.
Tages- und Gesamsieger:
Männer
1. Schmid Martin CH Zermatt 3:52:18 4:12:55 8:05:13
2. Caroni Francesco I Torino 3:59:26 4:14:32 8:13:58
2. Trincheri Lorenzo I Dolcedo 3:59:26 4:14:32 8:13:58
Frauen
1. Hawker Lizzy CH Winterthur Monte-Leone 4:00:18 4:19:02 8:19:20
2. Alter Julia D Mannheim 4:33:24 5:00:02 9:33:26
3. Näfen Lucia CH Brig-Glis Viva Gondo 4:34:47 5:09:30 9:44:17
Insgesamt wurden bei den verschiedenen Wettbewerben 302 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt.