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54.280 Finisher: Berlin-Marathon ist der größte der Welt

29.09.24
Quelle: Pressemitteilung

Beim 50. BMW BERLIN-MARATHON wurden heute 54.280 Finisher (nachweislich) im Ziel registriert. Mit diesem verifizierten Rekord-Ergebnis ist der BMW BERLIN-MARATHON nun der größte Marathon der Welt und überflügelt damit die Veranstaltungen in Europa und Amerika, die zuletzt diesen Rekord für sich beanspruchten.

Einen emotionalen Höhepunkt hielt das Rennen noch ganz am Schluss bereit: Denn es war ausgerechnet Peter Bartel, einer der legendären Finisher der Erstausgabe 1974, der die Ziellinie als letzter Läufer - und damit als 54.280igster - überquerte. Sichtlich überwältigt nahm der 82-jährige seine Medaille entgegen.

 

Weltklasszeiten bei Männern und Frauen

 

Mit Weltklassezeiten haben die Äthiopier Milkesa Mengesha und Tigist Ketema den 50. BMW BERLIN-MARATHON gewonnen. Bei sehr guten, kühlen und sonnigen Wetterbedingungen triumphierte Mengesha in 2:03:17 Stunden und erzielte damit die drittschnellste Zeit weltweit in diesem Jahr. Hinter dem 24-Jährigen wurde der Kenianer Cybrian Kotut in 2:03:22 Zweiter vor Haymanot Alew (Äthiopien/2:03:31). Auch der viertplatzierte Stephen Kiprop (Kenia) erzielte mit 2:03:37 noch eine Top-Zeit. Bester deutscher Läufer war etwas überraschend Sebastian Hendel (LG Braunschweig) in einer starken persönlichen Bestzeit von 2:07:33 auf Rang 17. Der 28-Jährige wurde damit zum fünftschnellsten deutschen Läufer aller Zeiten.

 

 

Tigist Ketema lief zu einem überlegenen Sieg in 2:16:42 und erreichte damit das drittschnellste Resultat in der 50-jährigen Geschichte des Rennens. Ihre Landsfrauen Mestawot Fikir und Bosena Mulatie belegten die Ränge zwei und drei in 2:18:48 beziehungsweise 2:19:00. Melat Kejeta (Laufteam Kassel) kam auf Platz elf nach 2:23:40 ins Ziel.

Obwohl in Berlin dieses Mal die ganz großen Rekorde ausblieben, war es ein hervorragendes Rennen. Zählt man die beiden Siegzeiten zusammen, ergibt sich ein Wert von 4:19:59. Damit war die 50. Auflage der zwölftbeste Marathon aller Zeiten und der viertbeste in der Berliner Geschichte. Bei den Männern blieben zudem erstmals bei dem Rennen gleich vier Läufer unter 2:04:00.

 

Das Rennen der Männer

 

Mit einem sehr schnellen Tempo begannen die Männer das Rennen. Geführt von drei Tempomachern passierten zwölf Läufer die 10-km-Marke nach 28:42 Minuten. Das deutete auf eine Zielzeit im Bereich von Eliud Kipchoges Streckenrekord von 2:01:09 hin. Doch diese Pace erwies sich als überambitioniert. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 60:57 Minuten und dem Ausstieg der Tempomacher bis Kilometer 25 wurde das Tempo deutlich langsamer. Es gab nun mehrere Kilometerabschnitte, die über 3:00 Minuten gelaufen wurden - was für Berliner Verhältnisse ungewöhnlich ist.

 

 

Acht Läufer waren bei Kilometer 30 nach 1:27:21 Stunden noch in der Spitzengruppe. Gute fünf Kilometer später waren es nur noch vier: Die Kenianer Stephen Kiprop und Cybrian Kotut sowie die Äthiopier Milkesa Mengesha und Haymanot Alew. Während Alew und Kiprop zurückfielen, fiel die Entscheidung erst auf dem letzten Kilometer kurz vor dem Brandenburger Tor. Milkesa Mengesha löste sich von Cybrian Kotut und lief zum größten Sieg seiner Karriere. „Es war gut, dass ich nicht einer der großen Favoriten war, denn dadurch konnte ich ohne jeglichen Druck laufen. Mit dieser persönlichen Bestzeit habe ich einen großen Sprung gemacht“, sagte Milkesa Mengesha, der vorher einen persönlichen Rekord von 2:05:29 hatte.

Das Rennen um die nationale Nummer eins in Berlin war ein spannendes. Lange Zeit lief Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) dabei vorneweg. Zeitweise war er derart schnell, dass sogar der deutsche Rekord von Amanal Petros (2:04:58) in Reichweite rückte. Doch Abraham brach ein, während Sebastian Hendel sich das Rennen besser eingeteilt hatte und in der zweiten Hälfte mächtig aufholte. Zunächst passierte er Hendrik Pfeiffer rund zehn Kilometer vor dem Ziel, dann überholte er bei Kilometer 38 auch Filimon Abraham. „Es war ein tolles Rennen und ich war am Ende selbst etwas überrascht, dass ich noch bester Deutscher wurde. Bei Kilometer 30 kam ich noch einmal richtig gut ins Rennen und bin teilweise Kilometer unter 3:00 Minuten gelaufen“, sagte Sebastian Hendel, der erst in Hamburg im April erstmals unter 2:10:00 gelaufen war (2:08:51) und nun nach 2:07:33 im Ziel war.

Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) zeigte ein weiteres starkes Marathonrennen und erreichte auf Rang 24 mit 2:08:20 die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Ebenfalls die zweitbeste Zeit bisher lief Filimon Abraham mit 2:08:52 auf Platz 26. Johannes Motschmann (Marathon Team Berlin) folgte auf Rang 33 mit 2:12:02 als viertschnellster deutscher Läufer. Erst zum zweiten Mal nach dem BMW BERLIN-MARATHON 2023 blieben in einem Rennen gleich drei deutsche Läufer unter 2:09:00 Stunden.

 

Das Rennen der Frauen

 

Im Gegensatz zu den Männern gab es bei den Frauen quasi einen Start-Ziel-Sieg von Tigist Ketema, die mit 2:16:09 Stunden auch die mit Abstand schnellste Läuferin auf der Startliste war. Zeitweilig lief sie ein Tempo, das auf eine Zeit von unter 2:16:00 hindeutete. Ihre Landsfrau Azmera Gebru war die einzige, die sich zutraute, mit der Favoritin mitzulaufen. Doch kurz vor Kilometer 20 fiel sie zurück, während Ketema die Halbmarathon-Marke in 67:53 passierte und dann in Berlin zu einem zweiten großen Marathon-Sieg nach Dubai im Januar lief. „Eigentlich war eine persönliche Bestzeit mein Ziel, aber ich freue mich riesig über den Sieg und auch über die Zeit“, sagte die 26-jährige Tigist Ketema.

 

 

Auf den Plätzen zwei und drei verbesserten Mestawot Fikir und Bosena Mulatie mit 2:18:48 beziehungsweise 2:19:00 ihre Bestzeiten gleich um mehrere Minuten und blieben erstmals unter 2:20:00.

Obwohl sie im Vorfeld leichte Knieprobleme hatte, versuchte Melat Kejeta den 16 Jahre alten deutschen Rekord von Irina Mikitenko anzugreifen. 2008 hatte Mikitenko den BMW BERLIN-MARATHON in 2:19:19 gewonnen. Nach 69:43 Minuten hatte Melat Kejeta die Halbmarathon-Marke passiert, doch in der zweiten Hälfte brach sie ein. „Ich habe es versucht, aber es war zu schnell. Meine Beine wurden schwer und das Knie schmerzte“, sagte Melat Kejeta. Eine deutliche Steigerung gelang Melina Wolf (LG Region Karlsruhe), die erstmals in ihrer Karriere unter 2:30:00 blieb und mit 2:27:34 Platz 18 erreichte.

 

 

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