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Jubiläumsmarathon mit Teilnehmerrekord

10.03.25
Quelle: Pressemitteilung

Was haben der Berlin-Marathon und der Bienwald-Marathon gemeinsam? Richtig, beide beginnen mit „B“ und beide sind nahezu gleich alt. Feierte man in Berlin letztes Jahr die 50. Auflage des Megaevents, zieht Kandel dieses Jahr nach. Damit zählt der Bienwald-Marathon nachweislich zu den ältesten Marathons bundesweit. Es gibt noch eine Gemeinsamkeit: Beide Events sind schon Monate im Voraus ausgebucht. Für Berlin die Regel, ist das für Kandel eine ganz neue Erfahrung.

Über die Gründe der diesjährigen Rekordbeteiligung darf spekuliert werden. Das Jubiläum spielt dabei bestimmt eine Rolle. Ein weiterer Grund, der oft von den Teilnehmern genannt wird, ist das unschlagbar günstige Preis-Leistungsverhältnis. Nur zum Vergleich: Mit dem Startgeld für den Berlin Marathon kann man in Kandel viermal starten und darf danach vier Finishershirts sein Eigen nennen. Diese haben in Kandel schon Kultstatus und sind in den Starterfeldern im ganzen Land häufig  zu sehen.

 

 

Dieses Jahr gab es zum Jubiläum ein ganz besonderes Shirt. Als Hommage aller bisherigen unifarben Shirts sind deren Farben als Farbkleckse über einem weißen Shirt verteilt. Wer sich bisher fragte, ob das Shirt zur Buntwäsche gehört, kann sich dieses Jahr ganz sicher sein. Und weil das Motiv so schön ist, gab es dieses Jahr zum Jubiläum ein Badetuch mit gleichem Design dazu.

Bunt wie ein Krokusfeld nahm ein gut gelauntes Starterfeld kurz vor 10 Uhr vor der Bienwaldhalle Aufstellung.

Nach motivierenden Worten an die Läufer und Dankesbekundungen an die Adresse der ehrenamtlichen Helfer aus dem Munde des Ministerpräsidenten von Rheinland - Pfalz Alexander Schweizer, gab dieser mit seinem Startschuss das Rennen frei. Es ist für Kandel eine Ehre, dass er trotz neuer Verantwortung es sich nicht nehmen ließ, auch dieses Jahr nach Kandel zu kommen. Zeitgleich mit ihm durfte mit Roland Schmidt erstmals der Mann den Startschuss abgeben, ohne den es den Bienwaldmarathon gar nicht geben würde. Waren es 1976 bei der ersten Ausgabe noch 96 Läufer, starteten ein halbes Jahrhundert später über 2000 Laufbegeisterte in einen lichtgefluteten, nahezu windstillen Bienwald. Optimales Laufwetter.

 

Rennverlauf Halbmarathon

 

Der erwartet schnelle Halbmarathon wurde dieses Jahr hauptsächlich von der LAV Stadtwerke Tübingen beherrscht. Bei den Männern setzte sich Top-Favorit Jonas Baum, vor zwei Jahren Zweitplatzierter knapp hinter Simon Stützel, durch. Vom Start weg legte er ein Tempo vor, dem keiner folgen konnte. Den Streckenrekord im Blick lag er bis Kilometer 17 im Zeitplan und auf Rekordkurs. Dann verlor er im letzten Teil bei leichtem Gegenwind die Zeit, die ihm im Ziel zum Knacken der Bestmarken fehlte. Nur fünf Sekunden sollten es am Ende sein. Mit einem Mitläufer, mit dem man sich die Führungsarbeit teilen kann, wäre mehr drin gewesen. Mit 1:05:13 h im Ziel zeigte er sich dennoch zufrieden und hofft auf das nächste Jahr, dann vielleicht wieder mit Simon Stützel.

 

 

Zwei Minuten nach ihm erreichte mit 1:07:22 h Lorenz Rau (ASC 1990 Breidenbach) das Ziel. Vereinskollege Kilian Schreiner komplettierte das Podium mit einer Zeit von 1:08:43 h.

Noch deutlicher war die Tübinger Überlegenheit bei den Frauen. Bundestrainerin Isabelle Kaufmann schickt zur Saisonvorbereitung ihr besten Läuferinnen nach Kandel und die lieferten.

Spitzenläuferin Eva Dietrich, mit einer Bestzeit von 1:08:26 h im Gepäck, machte im Vorfeld die klare Ansage, den 2022 von Thea Heim aufgestellten Streckenrekord anzugehen. Der Ansage ließ sie Taten folgen und pulverisierte mit einem Start-Ziel-Sieg den aktuellen Rekord. Mit einer Zeit von 1:09:02 h, unterbot sie die bisherige Bestmarke um mehr als fünf Minuten und ist nun neue Rekordhalterin. Zudem war die Zeit neue deutsche Jahresbestzeit.

Im Ziel auf ihre unterschiedlichen Laufschuhe angesprochen, links gelb, rechts blau, meinte sie lachend: „Ich konnte mich nicht entscheiden“. Scheint zu funktionieren, so ein Schuhmix.

 

 

Ihre 22-jährige Vereinskollegin Lisa Merkel startete schon öfters in Kandel, aber bisher nur zu lockeren Läufen oder als Pacemaker für andere Läuferinnen. Dieses Jahr sollte es der erste Halbmarathon auf Zeit sein. Für sie war es fast ein Heimspiel, kommt sie doch aus dem nicht weit entfernten Iffezheim und kommt in Kandel öfters mit dem Rennrad vorbei. Letztes Jahr ist sie nach dem Lauf in Kandel sogar damit nach Hause gefahren.

Als Tochter sportbegeisterter Eltern, beide im Triathlon aktiv, startete sie schon mit sechs Jahren ihre Sportkarriere und kann jetzt schon einige Titel auf der Bahn und Straße vorweisen. Zunächst möchte sie sich mehr auf Bahnläufe konzentrieren, könnte sich später aber auch Richtung Triathlon entwickeln, so ihr Plan. Betreut von ihrer Mutter, ging Lisa in Kandel als zweite Frau mit einer beachtlichen Zeit von 1:10:12 h durchs Ziel. Damit hatte sie den Streckenrekord ebenfalls deutlich unterboten. Nach Verletzungspause war sie überglücklich, schmerzfrei mit solch einer Zeit zu finishen. Von ihr wird man sicher noch hören. In Kandel war sie mit Sicherheit nicht zum letzten Mal. Fünf Minuten nach Lisa vervollständigte Vereinskollegin Antonia Schiel in 1:15:50 h das Podest.

 

Rennverlauf Marathon

 

Den Marathon gewann ein Läufer, den niemand auf der Rechnung hatte. Daniel Krasucki O’Dowd, Student aus Edinburgh, suchte im Internet nach einem kleineren Lauf und ist dabei auf der Homepage des Bienwald-Marathons fündig geworden. Drei Tage wird er in Deutschland bleiben und dann von Baden-Baden aus wieder heimfliegen. Seinem ambitionierten Anfangstempo musste er gegen Ende Tribut zollen und kurze Gehpausen einlegen. Der zeitweise dreiminütige Vorsprung auf den Verfolger und Vorjahressieger Manuel Hartweg schmolz immer mehr dahin. Im Stadion erst registrierte er den Verfolger und gab auf der Zielgerade nochmal alles und konnte so 10 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten. Länger hätte der Lauf für ihn aber auch nicht sein dürfen. Mit seiner Zielzeit von 2:33:52 h konnte er seine persönliche Bestzeit von 2:48 h, gelaufen in Edinburgh, deutlich verbessern.

 

 

Manuel Hartweg, Stammgast in Kandel, durfte sich als Zweitplatzierter, mit einer Zeit von 2:34:03 h, über seine erste Pfalzmeisterschaft freuen. Diese wurde ihm letztes Jahr verwehrt, weil er für den Tischtennisclub Rülzheim startete und damit nicht berechtigt war, an der Meisterschaft teilzunehmen. Nun, als Läufer der LG Rülzheim ist das kein Thema mehr. Eigentlich wollte er so schnell gar nicht laufen, weil er nächstes Wochenende bei einem Marathon in China startet. Seine Frau, eine gebürtige Chinesin, ist mit Sohn schon vor Ort und wartet auf ihn. Dieses freie Wochenende wollte er so allein nicht ungenutzt lassen.

Bei den Frauen holte sich Alica Koßmann (SG Leutershausen) bei ihrem ersten Marathonlauf den Sieg. Letztes Jahr in Kandel noch auf der Halbdistanz am Start, meinte ihr Vater und Trainer Olaf Koßmann, sie sollte einmal die ganze Distanz laufen. Ohne gezielte Marathonvorbereitung, einfach mal zum Testen sollte es die Grundkondition für anstehende Bahnwettbewerbe erhöhen. Umso schöner, dass dabei mit 2:54:38 h gleich eine Zeit unter der magischen Dreistundengrenze heraussprang und mit dem Sieg belohnt wurde.

 

 

Bis zur Halbmarathonwende konnte sie in einer Gruppe laufen, danach war sie alleine. „Die Strecke war schön aber hintenraus wurde es, der Hitze wegen, schon hart“ gab sie im Ziel zu Protokoll. Die zweitplatzierte Margit Klockner macht nur Läufe, die ihr Spaß machen und Kandel gehört dazu. Deswegen ist sie auch ohne Verein, weil sie frei entscheiden möchte. Ganz überrascht und auch zufrieden zeigte sie sich über den zweiten Platz. Erst auf den letzten Kilometer konnte sie auf die später drittplatzierte Chiara Schlechter auflaufen und sie überholen. Die Hitze war kein Problem, ganz im Gegenteil. „Endlich mal Sonne, da bin ich als Hunsrückerin dankbar“, lachte sie herzlich. Die Pfalzmeisterschaft der Frauen sicherte sich mit einer Zeit von 3:36:07 h Julia Schäfer von der LG Rülzheim.

 

 

 

Fazit des Veranstalters

 

„Alles neu macht der Mai“ ist so ein bekanntes Kinderlied. In Kandel beginnt der Mai schon im März. Mit dem neuen Führungsteam erscheint ein 50 Jahre alter Klassiker in einem neuen Gewand. Mit neuem Logo, neuer moderner Homepage und der Präsenz in den sozialen Medien geht der Bienwald Marathon mit der Zeit, ohne seinen wahren Charakter (schnell, naturverbunden und familiär) zu verlieren. Die am Vorabend erstmalig angebotene Pastaparty mit Band kam so gut an, dass es vermutlich nicht die letzte gewesen sein wird.

Egal ob Gastgeber oder Gast, der Tag fühlte sich im Stadion an wie eine große Geburtstagsparty, bei der auch gelaufen wurde, sogar mit Streckenrekord. Dank dem sonnigen Wetter bei angenehmen Temperaturen wollte keiner den Runners heaven verlassen. Das mit Eintreffen des ersten Marathonläufers das Stadion noch so gefüllt war, gab es auch noch nicht.

 

 

Informationen: Bienwald-Marathon
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