So versprach es die Werbung für den Marathon in Düsseldorf. Es wurde nicht zu viel versprochen. Die Laufstrecke war attraktiv. Sie verläuft einige Kilometer entlang des Rheins und bietet einen abwechslungsreichen Überblick über die verschiedenen Düsseldorfer Stadtviertel. Sie führt die Läufer durch den Stadtkern und die berühmte Düsseldorfer Altstadt – die längste Theke der Welt. Gegenüber den ersten Austragungen war die Marathonstrecke leicht verändert worden. Die Rheinkniebrücke wurde gestrichen und auch ein wenig ansprechender Streckenteil ohne größere Zuschauerresonanz in Düsseldorf-Lörrick, dafür führte die Strecke nunmehr zweimal über die Königsallee. Start und Ziel befinden sich am Rheinufer (Joseph-Beuys-Ufer bzw. Rheinuferpromenade).
Die Strecke ist interessant und bis auf die Oberkasseler Brücke absolut flach. Die Voraus-setzungen für schnelle Zeiten waren dennoch nicht gegeben. Der Wettergott hatte es zu gut gemeint und so hatten wir schon zum Start des Marathons Temperaturen von ca. 15 Grad. Im Laufe des Rennens wurde rasch die 20-Gradmarke überschritten. Für Bestzeiten waren dies eindeutig zu hohe Temperaturen. Hinzu kam am Renntag Wind, der zwar die Temperaturen erträglicher gestaltete, aber doch auf die Zeiten drückte.
Mit Unterstützung bzw. mit der Einladung der über 100 Probanten zum kostenlosen Start, durch den Veranstalter des METRO Group Marathon Düsseldorf, wurde in Düsseldorf un-tersucht, welche Auswirkung ein Marathonlauf auf den Herzmuskel und viele andere Blutwerte hat. Dafür ließen wir uns gerne vor dem Marathonstart und direkt nach Zieleinlauf Blut abnehmen. Ausführliche Infos zur Marathon-Studie gibt es unter www.marathon-studie.de im Internet.
Der Startbereich am Joseph-Beuys-Ufer war klar gegliedert. Obwohl mehr als 3000 Läufer am Start waren gab es kaum ein Gedrängel und Vorschieben kurz vor dem Start und beim Start selber. Erstaunlich für einen Marathon dieser Größenordnung. Dazu trug sicher auch die Einteilung des Startraumes getrennt nach Laufzeiten in mehrere Startbereiche bei.
Die Strecke war gut beschildert. Jeden Kilometer sah man schon von weitem die blauen Kilometerschilder, zudem gab es Markierungen auf dem Boden. Vor den Läufern waren schon um 8.40, 8.45 und 8.50 Uhr Einradfahrer, Handbiker sowie die Inline-Skater gestartet. Um 9.30 Uhr erfolgte dann der Startschuß für die Marathonläufer.
Da ich ohne Ambitionen am Start war ließ ich es recht ruhig angehen und achtete nach dem Startschuß auf meinen Puls, um nicht zu schnell anzugehen. Es gelang, ich hielt der Versuchung schnell los zu laufen stand und bremste meine Starteuphorie. So konnte ich recht gleichmäßig die 42,195 km bewältigen und kam in 3.42 Std. ins Ziel.
Obwohl ich zeitmäßig zwei nahezu gleichmäßige Hälften schaffte, fielen mir die letzten Kilometer sehr schwer. Für einen vernünftigen Marathon waren die Temperaturen zu hoch. Gottlob hatten die Organisatoren das Rennen ausgezeichnet vorbereitet. Hier können andere Veranstalter sich ein Beispiel nehmen. Das Technische Hilfswerk hatte an mehreren Stellen Duschen für die Läufer errichtet an denen man sich eine kleine Abkühlung holen konnte. Zudem waren alle 2,5 km Verpflegungs- bzw. Wasserstellen eingerichtet. Hinzu kamen noch einige private Wasserstellen. Obwohl ich mir an jeder Stelle mindestens einen Becher über den Kopf und den Körper schüttete waren T-Shirt und Haare nach einem Kilometer schon wieder absolut trocken. Nur gut, dass es durch die Bebauung viele Straßen mit Schatten gab.
Das Feld zog sich rasch auseinander. Dazu trugen auch die breiten Straßen entlang des Rheinufers bei. Die Strecke bot viel Abwechslung, lange Geraden wechselten sich mit Kur-ven ab. Eine sechsstellige Zahl von Zuschauern an der Strecke unterstütze die Läufer mit viel Applaus und verbreiteten Karnevalsstimmung. An mehreren Stellen gab es Livemusik von Musikgruppen oder Musik aus Lautsprechern, so zum Beispiel vor dem Haus Nr. 12 in der Fritz-Wüst-Straße. Auf meine aktuelle körperliche Verfassung bezogen war jedoch der bei km 29 auf der Königsallee live gespielte Song „Es geht mir gut ….“ von Marius Müller-Westernhagen nicht passend.
Absoluter Höhepunkt des Laufes war stimmungsmäßig die Passagen über die Oberkasseler Brücke bei KM 29 und 39. Hier herrschte eine Stimmung wie bei einer Bergetappe der Tour-de-France. Die Zuschauer bildeten ein enges Spalier und feuerten die Läufer lautstark an.
Bei den Frauen gewann Luminita Zaituc in 2.34,53 Std vor Zhang Shajing aus China (2.37,20 Std.) und der Vorjahressiegerin Dorota Ustianowska (Polen) in 2.41,04 Std. Bes-te Deutsche wurde Helena Darnea in 3.07,23 Std. auf Rang vier.
Wünschenswert wäre es, wenn die Freifahrt im ÖPNV auch schon zur Startnummernausgabe gelten würde.
Der Metro-Group-Marathon Düsseldorf war insgesamt eine gelungene Veranstaltung mit guter Organisation und toller Stimmung. Der Lauf stellt einen Gewinn für die Laufszene im Rheinland dar. Leider musste ich als Versuchsteilnehmer der Marathon-Studie der Uni Es-sen nach dem Zieleinlauf direkt zur Blutabnahme gehen, so dass ich von allen Angeboten im Nachzielbereich kaum etwas wahr- geschweige denn mitnehmen konnte. So mußte ich u.a. das gut gekühlte alkoholfreie Weizenbier stehen lassen.
Wer nach dem Lauf noch dazu in der Lage war, konnte sich nach dem Rennen noch in das Getümmel der angrenzenden Altstadt wagen und ein Altbier zum Flüssigkeitsausgleich zu sich nehmen. Ob das Altbier hier noch immer so gut schmeckt wie zu meinen Studienzeiten am Sportinstitut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vor gut 20 Jahren?
Flacher City-Rundkurs, bestzeitenfähig
Der Nachzielbereich mit wetterfester Kleiderbeutelaufbewahrung, Massage und Wellness-Bereich, Duschen, Umkleiden und Catering erstreckte sich vom Burgplatz bis hin zum Joseph-Beuys-Ufer und war ausreichend groß, gut und klar gegliedert. Nach dem Zieleinlauf gab es eine Medaille für alle Finisher. Unmittelbar nach dem Ziel gab es Wasser. Es folgten auf der Oberen Rheinuferpromenade Stände mit akoholfreiem Weizenbier, Red Bull, Cola, Mineralge-tränk sowie Bananen, Gebäck, Riegel und Berliner.
Medaille, Ergebnis-CD per Post
Alle 5 km gab es Verpflegungsstellen mit Eigenverpflegung, Wasser, Elektrolytgetränken und Bananen. Ab km 35 gab es dort zusätzlich Cola. Zudem gab es ab km 5 alle 2,5 km zusätzliche Erfrischungsstellen mit Wasser.