Im Mai befindet sich Düsseldorf nicht nur mit dem Eurovision Song Contest im Lena Fieber, sondern auch mit dem METRO Group Marathon im Lauffieber. Mich interessiert eigentlich nur Letzteres, obwohl ich natürlich auch Lena viel Erfolg wünsche.
Nach den kleineren Landschaftsläufen soll es für mich nun in der Landeshauptstadt Düsseldorf mal wieder einen großen Citylauf geben. Ich war bereits im letzten Jahr hier dabei und war begeistert von dieser Veranstaltung. Inzwischen wird dies auch national und international anerkannt. Bei marathon4you belegte Düsseldorf Platz 3 in der NRW Wertung und vom IAAF wurde man mit dem "Bronce Label“ ausgezeichnet.
Düsseldorf liegt für mich verkehrsmäßig günstig. In einer halben Stunde kann ich die Stadt am Rhein erreichen. Also fahre ich schon am Samstag zur Abholung der Startunterlagen mal hin und kann mich so in aller Ruhe auf dem Marathonmarkt umsehen. Die Ausgabe der Startunterlagen erfolgt in der Rheinterrasse am Josef-Beuys-Ufer. Hier erhalte ich schnell meine Startnummer mit dem integrierten Chronotrack. Dabei handelt es sich um einen Passiv-Transponder, der als Einmal-Chip vom Veranstalter kostenfrei gestellt wird.Die Startgebühr für den Marathon schwankt je nach Meldetermin zwischen 45 und 70 Euro.
Der Marathonmarkt bietet die Möglichkeit sich wieder zu allem rund ums Laufen auf den neusten Stand zu bringen. Die Laufreisenveranstalter sind ebenso vertreten wie namhafte Sportartikelvertreter mit günstigen Angeboten zu Messepreisen. Auch etliche Veranstalter von Marathonläufen nutzen die Gelegenheit um auf ihren Lauf aufmerksam zu machen. Ich lege noch schnell den m4y Terminflyer aus. Die Saison ist ja noch jung und der Herbst lockt noch mit vielen Angeboten.
An der Tonhalle laufen schon die Proben für den ESC in einer Woche. Wir bummeln noch ein wenig am Rhein entlang und machen uns schon mal mit dem Start- und Zielbereich vertraut. Diese liegen ca. 600 Meter auseinander und sind gut ausgeschildert. Im Zielbereich ist bereits eine kleine Zeltstadt aufgebaut, in der man morgen seine Wechselkleidung abgeben kann. Den hierfür notwendigen Kleiderbeutel haben wir ja gerade mit den Startunterlagen erhalten. Statt Pasta gönne ich mir noch in der Altstadt ein Eis, natürlich ohne Sahne.
Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg, denn der Start ist für 9:30 Uhr angesetzt und die Innenstadt bereits großräumig abgesperrt. Inge und Christiane sind natürlich wieder dabei und werden für meine Betreuung und die Fotos sorgen.
Wie schon im Vorjahr fahren wir nach Oberkassel auf die andere Rheinseite und finden wieder einen günstigen Parkplatz. Von hieraus brauchen wir nur über die Brücke zu gehen um direkt in den Zielbereich zu gelangen. Schnell habe ich den Kleiderbeutel abgegeben und wir bummeln dann zum Startbereich. In einem kleinen Park können wir mit einem schönen Blick auf den Rhein und das Stadtpanorama die Wartezeit bis zum Start überbrücken. Hier treffen wir auch unsere Vereinsfreunde Peter und Petra Heinz. Peter hat nun zum Glück seine Verletzung überstanden und kann wieder die neue Saison planen.
Das Wetter ist heute sommerlich. Während es in den vergangenen Tagen doch kühl war, sind zum Wochenende die Temperaturen wieder gestiegen. Für heute sind bis 29 Grad angesagt. Schön für die Zuschauer, aber die Läufer werden schwitzen. Also gut eincremen und die Erwartungen etwas zurücknehmen.
Um 8:45 geht es dann mit den Kinderläufen über 4,2 km los und um 9:15 Uhr folgen die Handbiker und Einradfahrer.
Danach wird es auch für uns ernst und wir müssen den zugewiesenen Startbereich je nach gemeldeter Bestzeit einnehmen. Brems- und Zugläufer stehen für Zeiten von 3 bis 4,5 Stunden zur Verfügung und sind an den bunten Luftballons zu erkennen. Ich verabschiede mich von den Frauen und wünsche Peter noch viel Glück. Ich treffe wieder Mihail. Er hat sein Römerkostüm noch aufgerüstet und trägt jetzt auch noch einen Schild mit. Stilecht läuft er auch in Sandalen.
Fast 4000 Läufer haben sich eingefunden um hier als Einzelläufer dabei zu sein. Dazu kommen nochmals 7200 Staffelläufern. Das Limit von 1800 Staffeln war wieder schnell ausgeschöpft. Diese werden aber erst in zwanzig Minuten starten und somit nicht stören.
Mit Spannung wird das Marathondebüt von Jan Fitschen erwartet. Der Europameister über 10.000 Meter hat sich gründlich auf seinen ersten Marathonlauf vorbereitet. Mit seinem Sieg über 25 km in Herne vor 4 Wochen hat er mit 1:16 bereits eine eindrucksvolle Vorstellung gegeben.
Pünktlich um 9:30 Uhr erfolgt nun auch der Startschuss und wir laufen erst einmal für 4 km direkt am Rhein entlang Richtung Messe. Die breite Straße bietet genügend Platz für das Läuferfeld und ich kann sofort ungehindert laufen. Es geht direkt an der Rheinuferstraße längst und wir passieren auch bald wieder die Rheinterrasse. Nachdem wir den Nordpark umrundet haben gibt es bei Kilometer 5,5 die erste Verpflegungsstelle.
Die Verpflegungsstellen sind mit Wasser, Elektrolytgetränken und Bananenstücken ausgestattet, und ab Kilometer 27 kommt noch Cola dazu. Dazwischen gibt es noch alle 2,5 Kilometer Wasserstellen mit Trinkwasser und der Möglichkeit sich mit einem Schwamm zu erfrischen. Den Schwamm gab es gestern mit den Startunterlagen und man muss ihn mit sich führen. Vorbildlich ist auch, dass es jeden Kilometer eine Erste Hilfe Station gibt.
Über die schon zuvor belaufene Cecilienstraße geht es jetzt wieder zurück und die Staffelläufer kommen uns bereits entgegen. Sie teilen sich ja zu viert die Strecke und können entsprechend Gas geben.
Eine Sambaband heizt die Stimmung noch auf und als wir den Startbereich wieder durchlaufen stehen hier immer noch die Zuschauer dichtgedrängt. Bei Kilometer 9,5 überqueren wir mit der Oberkasseler Brücke den Rhein und haben wieder einen tollen Blick auf Fluss und das Stadtpanorama. Der alte Schlossturm verschwindet fast gegen die Bauten des Regierungsviertels und der Bürohochhäuser. Alles wird noch überragt vom markanten Fernsehturm.