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Laufberichte

Darum ist es am Rhein so schön

04.05.08

Wenn man an Düsseldorf denkt, fallen einem gleich die Schlagworte  Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalen und Karnevalshochburg am Rhein ein. Düsseldorf hat aber auch die größte Japanische Kolonie außerhalb Asiens und ist (Deutschlands einzige?) schuldenfreie Großstadt. Man sollte ruhig hinzufügen, dass in Düsseldorf einer der größten Marathonläufe Deutschlands stattfindet, mit einer flachen, schnellen Strecke, begeisterten Zuschauern und einer perfekten Organisation. .

Aber nun zu meinem Bericht:

Die Startnummernausgabe erfolgt direkt am Rhein im Gebäude der Rheinterrassen. Mancher erwartet bei einem solchen Lauf vielleicht eine etwas größere Lokation und auch Marathonmesse. Wichtiger aber ist: alles funktioniert reibungslos. Und praktisch ist, dass man hier kostenlos parken kann. Die Ausgabe der Startnummer mit Kleiderbeutel erfolgt in wenigen Minuten von netten, hilfsbereiten Helfern. Das Wetter ist schon heute sommerlich. An den Rheinauen herrscht reger Andrang von Familien, Sportlern (besonders Fußballern) und Yoga-Anhängern. Auf dem Weg nach hause höre ich die Wetterprognose für den Wettkampftag: Sonne.

Am Sonntagmorgen geht es für mich erneut die gut 60 km von Gladbeck nach Düsseldorf. Ich bin relativ spät dran und finde natürlich auf Anhieb keinen Parkplatz. Da ich vor zwei Jahren schon einmal in Düsseldorf gelaufen bin, fällt mir ein, dass man damals im Business-Stadtteil Seestern gut parken konnte. Ist zwar auf der anderen Rheinseite, aber durch den öffentlichen Nahverkehr in ca. 10 Minuten mit dem Startbereich verbunden. Die Straßenbahn ist mit Läufern voll besetzt. Besonders die Staffelläufer, die neben Rollstuhlfahrern und Einradfahrern das den Marathon bereichern, nutzen die Straßenbahn um so stressfrei an ihre Wechselzonen zugelangen.

Ich habe nur noch 30 Minuten Zeit, als ich meine Gepäcktasche im Nachzielbereich abgebe. Jetzt schnell zum Start, der sich in unmittelbarer Nähe zum Zielbereich befindet. Die Startblöcke sind nach voraussichtlicher Zielzeit sortiert und groß genug dimensioniert, es gibt kein Gedränge. 

Der Startschuss fällt und nun geht es los: 42km Stadtmarathon bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Zwar nicht das ideale Wetter für ambitionierte Bestzeitjäger - aber für mich, der diesen Lauf nur genießen will, wunderbar. 

Die Strecke verläuft zunächst am Rheinpark entlang bis man nach einer Rechtskurve am Aquazoo Löbbecke vorbei läuft. Es geht weiter Richtung Oberkasseler Brücke, über die die Rheinseite gewechselt wird. Die Strecke ist bis auf diese eine Brücke, die wir später wieder zurück laufen müssen, top flach. Am Straßenrand säumen immer wieder sehr viele  Zuschauer die Strecke. Sie stehen vor ihren Häusern oder versammeln sich zu Straßenfesten. Als rheinische Frohnaturen nehmen sie jede Gelegenheit zum Feiern mit, heute eben den Marathon. Nachdem wir am Seestern durch Hochhausschluchten gelaufen sind, geht es wieder am Rhein zurück zur Brücke. Auf diesem Teilstück sorgt besonders das Essener Urgestein Ernst-Peter Berghaus für Stimmung. Zusammen mit dem Laufshop Bunert feuert er uns hier lautstark an.

Auf der Brücke angekommen, kann man schon mal mit einem Auge auf den Zielbereich schauen. Dieser liegt wunderbar gelegen direkt am Rheinufer am Ende der Altstadt. Doch wir müssen noch ein paar Kilometer abspulen. Kreuz und quer führt die Strecke nun vorbei an Parkanlagen und Geschäften. Die Temperaturen steigen stetig an und ich fürchte, dass es für die Spaßläufer im hinteren Feld heute noch ein heißes Rennen geben wird.

Zwischendurch kann man auch die schnellen Führungsläufer sehen, die sich bereits 10km vor dem Ziel befinden. An ihrer Fahrradbegleitung kann man einschätzen, welch hohes Tempo sie laufen. Auch die 03:30h Läufer geht es nun in großen Schritten, wenn auch nicht mehr ganz so locker, Richtung Königsallee. Hier schlägt das Herz von Düsseldorf, hier auf der Kö sind die edlen Boutiquen, Designer-Läden, Schmuck- und Uhrengeschäfte.

 


Noch 3 km. Wir treffen erneut auf Peter Berghaus. Dieser ist mitsamt seiner Anlage umgezogen, um uns für die letzten Kilometer nochmal richtig Power zugeben. Nach der Königsalle, die wir als Rundkurs in beide Richtungen belaufen, geht es ganz schnell: runter zum Rhein und schon hat man das Ziel vor Augen. Ein grandioses Bild. Die Zuschauer stehen dicht gedrängt, auf dem Rhein pumpt ein Feuerwehrschiff Wasser in die Luft. Fetzige Musik und der Applaus unterstützen den Endspurt der Läufer. Geschafft.

Im Ziel gibt es alles, was man sich nach einem solchen Lauf so wünscht, von alkoholfreiem Bier bis zu Berlinern. Meinen Kleiderbeutel habe ich im Nu zurück und ich kann jetzt den wunderschönen Blick auf das Zielgelände und auf den Rhein und die tolle Atmosphäre genießen. 

Mein Fazit: Strecke sowie Stimmung, Verpflegung während und nachdem Lauf sind hier einfach perfekt. Die Temperaturen haben vielleicht den ein oder anderen Problemen bereitet, doch dafür kann Düsseldorf nichts. Wenn es nicht so warm, kann man sich hier ohne weiteres eine neue persönliche Bestzeit vornehmen. Ganz nach dem Motto der Veranstaltung: Schnell, Schneller, Düsseldorf.

Streckenbeschreibung:

Super flacher Rundkurs.

Zeitnahme:

Champion-Chip

Auszeichnungen:

Medaille, Urkunde, Ergebnis-CDROM, Finisher-Shirt gegen Aufpreis von 15 €

Verpflegung:

Alle 5km Verpflegungen mit Wasser, Isotonischen Getränken, vereinzelt Bananen, Zusätzlich alle 2,5km Wasser

Zuschauer:

400000 (Rekord! ) Zuschauer sorgen für eine Rheinische Stimmung die man nur hier ( und vielleicht noch in Köln ) erleben kann.

 

Informationen: Uniper Düsseldorf Marathon
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