In Höhe der Theodor-Heuss-Brücke erreichen wir erneut den Rhein und laufen danach zurück zur Oberkasseler Brücke. Bei Kilometer 19 geht es dann mit einem Zuschauerspalier über die Brücke und am Ende stehen auch meine Fans und feiern alle Läufer. An der Prinz-Georg-Straße erreichen wir die Halbmarathonmarke und meine Uhr zeigt 2:05.
Übrigens, nicht nur bei Marathon4you geht es jetzt App, sondern auch erstmalig hier in Düsseldorf. Mit der kostenlosen Marathon App können Zuschauer ihre Läufer über ein Tracking-System verfolgen. Auch die Läufer haben hierdurch die Möglichkeit, ihre Zeit zu messen oder ihre Strecke aufzuzeichnen. Vielleicht sollte ich mir doch mal ein Smartphone zulegen.
Bei Kilometer 23 an der Roßstraße gibt es wieder einen Verpflegungspunkt und eine Sambagruppe lässt uns beschwingt weiterlaufen. Weiter geht es im großen Bogen zur Rethelstraße.
Auf der Fritz-Wüst-Straße erreichen wir mit der sogenannten Aluminiummeile einen weiteren Stimmungspunkt. Traditionell richtet hier die Trimet Aluminium AG ein Straßenfest aus und gibt sich nun im Jubiläumsjahr besondere Mühe, die Zuschauer mit Altbier und selbstgemachten Leckereien in Stimmung zu bringen. Das ist wohl auch anscheinend wieder hervorragend gelungen. Hier gibt es auch immer rockige Live-Musik und der Erlös geht an einen guten Zweck. Im letzten Jahr kamen so 10.000 Euro zusammen.
An der Prinz-Georg-Straße haben wir unseren Bogen wieder geschlossen und sind jetzt 11 Kilometer weiter wieder an der Halbmarathonmarke.
Bei Kilometer 32 wird es beim Marathon bekanntlich schwer. Das wissen auch die Zuschauer und feuern nun die Läufer besonders lautstark an. An manchen Stellen wird man praktisch von der Begeisterung getragen. Das habe ich in diesem Jahr so noch nicht erlebt. Bisher gab es für mich ja mehr ruhige Landschaftsläufe. Aber diese großen Cityläufe haben ihr besonderes Flair und begeistern mich immer wieder. Es ist schon erhebend, von einer begeisterten Zuschauermenge vorwärtsgetrieben zu werden. Da sind viele dabei, die wahrscheinlich noch nie einen Kilometer am Stück gelaufen sind und für die diese Läufer wahre Helden sind. Bei welcher Sportart erlebt man als Hobbysportler solche Emotionen?
Nun geht es über die Berliner Allee wieder direkt in die Innenstadt. Insgesamt ist die Strecke flach und schnell, wofür auch der Streckenrekord von 2:08:32 aus dem Jahre 2010 spricht. Der wird heute übrigens mit 2:08:27 unterboten. Auch bei den Frauen wird es heute mit 2:25:49 einen neuen Streckenrekord geben.
Inzwischen tauchen jetzt die Staffelläufer im Feld auf. Durch die Startverlegung auf 9:50 Uhr brauchen sie lange um auf die Marathonläufer aufzuschließen. Sie sind nicht nur an den Startnummern auf ihrem Rücken sondern auch an ihrem flotten Tempo gut zu erkennen. Bei Kilometer 32 fand nun der letzte Staffelwechsel statt, und für den letzten Läufer sind es ja nur 10 km bis ins Ziel. Da kann man mit einem 4 Minutentempo natürlich im Feld der schon erschöpften Marathonis glänzen.
Ich lasse mich davon nicht irritieren sondern kämpfe mich gleichmäßig von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle. Gut, dass die so zahlreich vorhanden sind und jetzt auch Bananen und Cola im Angebot haben. Inge und Christiane überzeugen sich hier, dass es mir gut geht und schießen wieder viele Fotos.
Nun geht es bei Kilometer 35 durch das Regierungsviertel und den Medienhafen mit seinen interessanten Bauwerken. Jetzt kommt sogar noch die Sonne hervor und sofort wird es warm. Gut, dass es so lange bewölkt war, sonst wäre mir der Lauf bestimmt viel schwerer gefallen.
Mit der Königsallee beginnt dann schon der lange und stimmungsvolle Zieleinlauf. Die Königsallee ist die legendäre Düsseldorfer Einkaufsstraße. Wo sonst die „Schönen und Reichen“ flanieren, wird heute geschwitzt und gekämpft. Unter dem rhythmischen Klatschen der vielen Zuschauer heizt auch die Gruppe Con gas nochmals die Stimmung an. Einmal die Kö rauf und runter, dann geht es am Ende direkt an den Rhein.
Über die Uferpromenade laufen wir nun den letzten Kilometer auf das Ziel am Schlossturm zu. Die Zuschauer säumen diese Strecke jetzt in mehreren Etagen und machen den Zieleinlauf zum Triumphzug. Da entwickelt mancher Läufer, der sich eigentlich schon am Boden wähnte, doch noch Spurtqualitäten.
Ich sehe die große Uhr immer näher kommen und nach 4:15:22 bin auch ich im Ziel. Damit habe ich heute Platz 14 in meiner Altersklasse erreicht. Ich erhalte eine schöne Medaille mit einem beweglichen Radschläger. Da hat man sich zum Jubiläumslauf etwas Besonderes einfallen lassen. Für die Staffelläufer gibt es einen gesonderten Zielbereich, wodurch sich die Situation im Nachzielbereich deutlich entschärft. Da hat man aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt.
Langsam gehe ich zur kleinen Zeltstadt und kann mich hier ausgiebig versorgen. Das Angebot ist hier wirklich großzügig und man verweilt noch gerne, um sich mit den Lauffreunden auszutauschen. Ich treffe Ralf und seinen Bruder Uwe. Beide hatten zum Schluss ein wenig Probleme bekommen, konnten aber doch prima finishen.
Im Herzen der Altstadt findet noch eine After-Run-Party mit einem großen Bühnenprogramm statt. Da können Läufer und Fans das Jubiläum noch ausgelassen weiterfeiern. Eine Gelegenheit, die sich die Düsseldorfer nicht entgehen lassen.
Fazit: Im Jubiläumsjahr zeigt sich der Marathonlauf in Düsseldorf quicklebendig. Dank eines starken Sponsors wird Zuschauern und Läufern eine tolle Veranstaltung geboten. Der attraktive Stadtkurs ist eine wahre Sightseeing Tour.
Vom Start an der Rheinterrasse, vorbei an Hofgarten und Medienhafen über die legendäre Königsallee bietet sich eine wunderbare Kulisse für einen Marathonlauf durch Düsseldorf.
Ein großartiges Publikum und ein stimmungsvolles Rahmenprogramm machen den Marathon zu einem tollen Erlebnis