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© marathon4you.de | 47 Bilder |
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Bei einer Lichtung am Straßenrand ist wieder die Labe aufgebaut. Susi und einige andere Helfer warten auf uns. Auf der Ladefläche des Buses sind einige Sachen gelagert, die für die Preisverlosung vorgesehen sind. Darunter einige riesengroße Kipferln, von denen jedes zumindest ein Kilo wiegt. Voriges Jahr hat unsere Lauffreundin Susanne, der auf den Hunderter nur mehr 10 oder 11 Marathons fehlen, so eines gewonnen.
Fünf Kilometer sind noch zu bewältigen, eine knappe Stunde bleibt uns dafür. Wir machen uns auf den Weg, es geht an einer Vogelscheuche vorbei, mit der wir uns wechselweise fotografieren. Der Kurs führt durch den Wald, über Wiesen vorbei an einem Bauernhof. Zur Abschreckung hat jemand eine tote Krähe an einem Seil aufgehängt. Ich persönlich bin Tierfreund, Krähen sind intelligente Lebewesen. Sie stehen unter Artenschutz, derartige Methoden der Vertreibung von anderen Vögeln durch Abschreckung sind überholt.
An der Straße passieren wir einen Hasenkäfig. Ein dickes Kaninchen sitzt in einem viel zu kleinen Verschlag und wartet auf sein Schicksal. Am Land sind Nutztiere exponierter als in der Stadt. Dass Kaninchen zu bestimmten Anlässen geschlachtet werden, gehört dazu.
Auf der Bergrally-Strecke kommen uns Dutzende Motoradfahrer auf schweren Maschinen entgegen. Wir halten uns links, weichen aber vorsichtshalber auf den äußersten Fahrbahnrand aus. Besonders die Autofahrer stellen eine Gefährdung dar, sie nehmen auf uns kaum Rücksicht.
Wir kommen in die Nähe des Stoanihaus der Musik in der Naturgemeinde Gasen. Ich nehme mir vor, es demnächst einmal zu besuchen. Die Stoakogler sind einer der bekanntesten und beliebtesten Volksmusikgruppen Österreichs, die weiter über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Mit dem Welthit „Steiramen san very good“ haben sie sogar Arnold Schwarzenegger in sentimentale Erinnerung an seine steirische Heimat versetzt. Mit fällt im Gehen der Stoani-Liedtext ein: „Mei Steiraland i hob di gern, an guatn Wein und Kürbiskern, i spür bei dir, was kaner schafft, mei Steiraland, du gibt’s mir Kraft.“
Das Stoanihaus ist als eine Art Museum eingerichtet, das eine permanente Ausstellung mit Schautafeln, eine Multi Media Show, Hörstationen, ein Pressearchiv, Karaoke-Studio und das Stoani Cafe beherbergt. Manchmal treten die Stoankogler dort auch selbst auf. Für die Freunde der Volksmusik ist es vom 1. Mai bis 31. Oktober in der Zeit von 10 -16 Uhr geöffnet, Montag ist Ruhetag.
Bis zum Ziel, das diesmal nicht beim Windrad ist, sondern beim Holdahaus, der Stoakoglerhüttn, liegt, verbleiben uns Marschierern noch ca. 3 km. Wegen einer anderen Veranstaltung hat Kraxi eine Schleife nach ca. 41 km eingebaut, die zuerst weiter in Richtung Windrad bergauf, dann aber entlang des Almbodens bergab ins Ziel führt.
Franz hat mich ermutigt, auf den letzten Kilometer mein eigenes Tempo zu gehen. Ich bleibe bei der letzten Labe direkt unter dem Holdahaus nicht mehr stehen, sondern beschleunige mein Gehtempo. Eine Minute vor Franz, dem designierten Schlussläufer, beende ich den vierten Sommeralm-Marathon mit 6:29:31. Franz hat wie immer als Pacemaker exakt die vorgegebene Zeit eingehalten.
Mit einem Shuttlebus erfolgt zunächst der Rücktransport nach Heilbrunn, wo in einer Schule Duschen für die Läufer bereitstehen. Anschließend geht es mit dem gleichen Bus auf die Brandlucken, wo im Gasthof Bauernhofer ein im Startgeld inkludiertes Mittagsmenü serviert wird. Um ca. 15 Uhr 30 erfolgen die Siegerehrung und anschließend eine Warenpreisverlosung. Wie letztes Jahr habe ich kein Glück, ich bin leider nicht unter den Gewinnern. Auf eines der Riesenkipferln hätte ich gespitzt und hätte ich z.B. einen Startplatz für den Zürich-Marathon gewonnen, diesen sogar im Austausch für so ein Kipferl angeboten. Den Kraxi werde ich noch anschreiben und fragen, welcher regionale Bäcker solche tollen Erzeugnisse anbietet.
Der vierte Sommeralm-Marathon ist nach meiner Einschätzung für alle Beteiligten zur vollsten Zufriedenheit verlaufen. Es gibt einen neuen Streckenrekord durch Klaus Peindl, der auch voriges Jahr gewann. Das Wetter hat sich von seiner besten Seite gezeigt, selbst wenn es bei der Preisverleihung leicht zu tropfen anfängt und Kraxi das Podium in Richtung Tribüne verschieben lässt.
Der anschließende Rücktransport nach Winzendorf verläuft reibungslos. Gegen 18 Uhr bin ich wieder am Parkplatz in Winzendorf. Werne Kroer ist auch da, er überlegt sich, am nächsten Tag vielleicht in Keszthely am Balaton anzutreten, wo ich letztes Jahr auch gelaufen bin und einen von sieben Doppelpacks absolviert habe.
Mein Fazit zum Sommeralm-Marathon: Herausforderung für ambitionierte Marathonläufer auf einer wirklich schönen, vielfach naturbelassenen Strecke, die abschnittsweise durch das steirische Almenland führt. Auch weniger Geübte sollten im Stande sein, innerhalb der zeitlichen Vorgaben von 6:30 Stunden den Marathon zu finishen. Nicht nur Kollegen aus dem Flachland sind herzlich eingeladen, sich im nächsten Jahr zu registrieren.
Sieger bei den Herren:
1. Klaus Peindl (MSC Rogner Bad Blumau): 3:37:28
2. Andreas Ropin (LCA-Hochschwab): 4:04:22
3. Anton Winkler (Bike n fun Wenigzell): 4:19:02
Damenwertung:
1. Karin Augustin (MSC Rogner Bad Blumau): 4:10:13
2. Sybille Mai (TG Viktoria Augsburg): 4:51:14
3. Eva Schweie (Lohmar Rot-Weiß-Rot): 4:52:30