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OKWer sich beim Merkerser Kristallmarathon anmeldet, kommt um das Thema Salz kaum herum, denn schließlich findet dieser Marathon im Erlebnisbergwerk Merkers statt. Dass bedeutet im Klartext, während des gesamten Laufes ist man von Salz umgeben.
Salz spielt in der Gegend von Merkers schon seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle. Während die Geschichte des Salzabbaus im Erlebnisbergwerk erst mit der Inbetriebnahme 1925 beginnt, nutzten die Kelten bereits vor über 2.500 Jahren die Solequellen im nahe gelegenen Salzungen. Die Tradition der Salzgewinnung begleitete diese Thüringer Gegend auch weiter durch die Geschichte. So sind Salzunger Pfännerprivilegien (Salinenrechte) bereits aus dem Mittelalter bekannt.
Der groß angelegte industrielle Salzabbau im Merkerser Stollen bedeutete da nur noch eine Steigerung der Nutzung der natürlichen Salzvorkommen. Das ungeheure Ausmaß des Abbaus führte aber auch noch zu ungeahnten Nebeneffekten. Die Stollen waren bereits im 2. Weltkrieg so stark ausgebaut, dass hier große Teile der Goldreserven der Deutschen Reichsbank und Kunstschätze eingelagert wurden. Als die Amerikaner 1945 diese Schätze entdeckten, sorgte dies weltweit für Schlagzeilen, denn der General und spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower ließ es sich nicht nehmen, persönlich in den Stollen einzufahren, um diese zu begutachten.
So wird eine Teilnahme am Kristallmarathon natürlich zu einer kleinen Zeitreise. Um dieses Ereignis auch stressfrei zu erleben, reisten meine Frau Silke und ich bereits am Samstag zu dieser Veranstaltung an. Um auch zeitlich in der richtigen Reihenfolge zu bleiben, quartierten wir uns standesgemäß in der nahe gelegenen Krayenburg ein. Die heute als Hotel genutzte Burg mit Ruinenresten versetzte uns also erst mal ins Mittelalter. Von hier aus hatten wir bereits einen guten Ausblick auf das Erlebnis-Bergwerk. Danach fuhren wir noch nach Bad Salzungen und konnten bewundern, wie hier das Salz nach alter Tradition in den Gradierwerken genutzt wird.
© marathon4you.de | 11 Bilder |
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Als wir am Sonntag dann zum Marathon einfuhren, kamen wir im Industriezeitalter der Salzgewinnung an. Das heißt, auf der Fahrt mit Lastwagen vom Schacht zur großen Halle konnten wir erfahren, dass man in Merkers schon weiter ist. Durch die modernen Abbaumethoden ist hier das Salz, das sich kommerziell vermarkten lässt, bereits komplett abgebaut. Es werden nur noch Sicherungsarbeiten durchgeführt. Zudem wird es seit 1991 als Erlebnisbergwerk genutzt, um Touristen den Bergmannberuf näher zu bringen. Außerdem können hier Feste gefeiert, Konzerte besucht, eine Kletterwand genutzt und zum 4. Mal bereits eben Marathon gelaufen werden. Die meisten Aktivitäten finden dabei im Start- und Zielbereich des Marathons, dem Großbunker statt, der mit einer Länge von 250 Metern, 22 Metern Breite und 14-17 Metern Höhe sehr beeindruckt.
Als wir ankamen, herrschte großer Trubel. Die Teilnehmer des 10-Kilometer-Laufes und des Marathons füllten bereits die Plätze. Hier trafen wir auch kurze Zeit später Eberhard und Angelika von marathon4you.de wieder. Wir hatten sie bereits bei der Anmeldung und in Bad Salzungen kurz gesehen.
© marathon4you.de | 11 Bilder |
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Als der um 10.00 Uhr gestartete 10-Kilometer-Lauf beendet war, konnten wir auch endlich mit etwas Verspätung auf die Strecke. Nachdem wir die Halle in einer Linkskurve verließen, ging es gleich ordentlich aufwärts. Nach mehreren leichten Kurven erreichten wir eine Begegnungsstelle, an der ich auf den folgenden Runden noch manchen Läufer sehen sollte. Von hier aus ging es in einer scharfen Rechtskurve weiter und wieder abwärts. Noch war das Feld eng beisammen. Aber das sollte sich bald ändern. Allmählich führte die Strecke wieder nach links und bergan. Nach etwa der Hälfte der Runde war die 2. Verpflegungsstelle erreicht. Von hier aus ging es kurz nach links und anschließend im rechten Winkel wieder nach rechts. Hier führte die Strecke den nächsten halben Kilometer schnurgerade leicht aufwärts und, wer hätte das gedacht, die Läufer befanden sich in einer noch angenehmen Zugluft. Am Ende führte eine Linkskurve mit anschließendem starkem Gefälle wieder zur Begegnungsstelle. Dann ging es in einigen Kurven wieder bergab zur großen Halle, wobei der Shuttle-Point passiert wurde. In leichten Wellen lief man dann in Richtung Ziel.
Die 1. Runde zeigte mir schon, dass dieser Marathon über eine Strecke führte, die es durchaus mit einer Achterbahn aufnehmen konnte. Das ständige Auf- und Ab machte es schwer, den richtigen Rhythmus zu finden. Jetzt war das Feld weit auseinander gerissen und man war fast alleine in den Tunneln. Dabei hätte deren Breite locker von mehreren Läufern genutzt werden können. Schon jetzt zeigte sich auch, dass es gut sein würde, die Getränkestationen ausgiebig zu nutzen. Die trockene Umgebung sorgte für einen ordentlichen Flüssigkeitsverlust.