Im letzten Jahr wurde der Start- und Zielbereich des Hornisgrinde Marathons vom Parkplatz Hundseck, der direkt an der Deutschlands ältester und schönster Ferienstraße, der Schwarzwaldhochstraße (B500), liegt, in die Skihütte verlegt. Bisher ging man dorthin erst nach dem Lauf – zum Duschen nämlich. Das schadet der Attraktivität der Veranstaltung keineswegs, im Gegenteil. Deutschlands (laut Veranstalter) waldreichster Marathon wurde nun auch mitten im Wald gestartet und gefinisht.
In diesem Jahr gibt es eine weitaus gravierendere Änderung. Der Marathon wird nämlich nicht mehr auf einer großen, äußerst attraktiven und abwechslungsreichen Runde gelaufen, sondern auf 4 identischen Runden á 10 km (siehe Bildblock von Eberhard), was zusammen mit dem Eröffnungs- und Schlussstück genau 42,195 km ergibt. Für viele Fans der „alten“ Strecke (siehe Laufberichte) war das offenbar ein Schock, denn sie zogen ihre Anmeldung zurück. Das ohnehin überschaubare Starterfeld schrumpfte so auf unter 100.
Natürlich sieht man das auf Veranstalterseite nicht gerne, aber dennoch gelassen. Denn die Maßnahme ist kein Experiment, sondern für den Hornisgrinde Marathon überlebenswichtig. Der Aufwand ist einfach zu groß und vom veranstaltenden TV Bühlertal einfach nicht mehr zu stemmen, wie Orga-Chef Karsten Weis ausführt. Außerdem mussten bei der großen Schleife an zwei Stellen relativ verkehrsreiche Straßen gequert und von Polizeikräften gesichert werden, was für zuletzt 143 Finisher nicht länger zu rechtfertigen war.
Den einzigen Luxus, den man sich (meiner Meinung nach) jetzt noch leistet, ist, dass man die Läufe auf zwei Tage verteilt. Am Samstag wird nämlich der Halbmarathon gelaufen und am Sonntag die 11 km und der Marathon. Oder wird es für insgesamt ca. 400 Teilnehmer an einem Tag bei der Skihütte zu kuschelig?
Wie reagieren die Läuferinnen und Läufer? Ich kann nur vom Sonntag berichten. Als einen großen Wurf hat das neue Konzept niemand bezeichnet. Die Strecke selbst sei sehr schön, aber 4 x laufen müsse man sie deshalb nicht unbedingt. Und dann traf einer den Nagel auf den Kopf: „Lieber so als gar nicht!“ Das genau nämlich wäre die Alternative.
Im nächsten Jahr feiert man „50 Jahre Volksläufe Bühlertal“ mit dem 44. Hornisgrinde Marathon. Das sei schon mal sicher, sagt man mir. Und, dass man über weitere Neuerungen und Ergänzungen nachdenke. 2er und 4er Staffeln würden gut in dieses Konzept passen.
Leicht haben es Landschaftläufe wie der Hornisgrinde Marathon auch in Zukunft nicht, egal, ob auf einer großen Runde gelaufen wird oder auf mehrmals auf einer kleinen. Nicht wegen der trotz höherer Startgebühren beliebteren Cityläufe, sondern vor allem wegen der immer mehr werdenden Trailrunning-Veranstaltungen.
Gut, wenn man in schwerer Zeit verlässliche Partner hat. Ein solcher ist für den Hornisgrinde Marathon die Firma Schöck, ein international tätiges Unternehmen der Bauzulieferindustrie aus Baden-Baden (Steinbach). Viele Schöck-Mitarbeiter und die Inhaber-Familie sind aktiv dabei und beleben die Veranstaltung.
Der schnellste Marathonläufer ist übrigens wie schon 2013 David Mild, schnellste Marathonfrauen sind zeitgleich Alessa Wähler und Natascha Bischoff.
Männer
1.David Mild LG Brandenkopf 2:46:16
2.Michael Chalupsky Team Erdinger Alkoholfrei 2:56:38
3.Jacek Kurek Schöck 3:08:01
Frauen
1.Alessa Wahler TSV Düdingen 3:19:46
1.Natascha Bischoff LSG Karlsruhe 3:19:46
3.Bianca Kramer Landau Running Company 3:46:37
83 Finisher
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