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OKGraubünden Marathon. Der härteste Marathon der Welt. Heuer muss aufgrund des Neubaus der Rothornbahn auf den Piz Scalottas gelaufen werden. So wird der Härteste ganz soft. Wirklich?
Wo Chur liegt, das brauche ich nicht mehr erzählen. Das Navi oder der gute alte Straßenatlas wird Euch schon dahin lotsen. Chur gilt heute als älteste Stadt der Schweiz. Eine 5000 Jahre lange, nicht unterbrochene Siedlungsgeschichte ist da nachgewiesen.
Ich reise am Vortag an, wie meist, wenn der Anfahrtsweg lange ist. Erleben kann man da allerhand. Was die Leute alles auf der Autobahn verlieren und liegen lassen. Und Public Viewing ist auch geboten, sowie die Entenfamilie, die sich nicht irgendein Gewässer sucht, sondern über die Autobahn 8 bei Augsburg watschelt. Dabei kann man da doch leicht unter die Räder kommen.
In Lenzerheide hat das Rennbüro in der Schule schon geöffnet. Ich erhalte in Kürze meine Startunterlagen, einen Kleiderbeutel und ein Veranstaltungsshirt in funktioneller Qualität. Hoffentlich funktionieren bei mir morgen die Füße, denn der Bieler 100er ist gerade mal zwei Wochen her. Später mache ich noch einen Abendspaziergang durch Lenzerheide, bevor ich mir das WM-Spiel Schweiz gegen Honduras reinziehe.
© marathon4you.de | 18 Bilder |
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Einen Ratschlag für Ersttäter, die noch nie beim Graubünden Marathon mitgemacht haben: Es ist zweckmäßig, sein Gefährt in Lenzerheide zu haben. So kann man sich nach dem Lauf ohne Wartezeiten auf den Heimweg machen. Für den kostenlosen Transport am Wettkampftag von Lenzerheide nach Chur ist gesorgt.
Als ich in der Frühe gerade im Bus hocke, steht ein Bekannter aus Südtirol vor mir: Hartmann Stampfer. Was ihn hierher verschlagen hat, kann ich gerade nicht beurteilen, da er den Graubündner nicht auf seiner Agenda hat. Seine Homepage hatte den Termin nicht gelistet. Auf die entsprechende neugierige Frage von mir erklärt er, dass er sich kurzfristig dazu entschlossen hätte. Außerdem ist ja heute der Kurs aufgrund des Neubaus der Rothornbahn etwas weniger schwer. „Den Lauf aufs Rothorn hätte ich mir nicht zugetraut“, gibt Hartmann sogar zu.
„Ich wünsch a schöni Tag“, so entlässt uns der Chauffeur am Omnibusbahnhof in Chur nach der etwa 30minütigen Fahrt, wo gleich Teile der Laufstrecke besichtigt werden können. Nach rund zehn Minuten Gehzeit stehen wir auf der Quaderwiese, wo dann um 09.15 Uhr der Start vorgesehen ist. Jetzt laufen die Nachmeldungen und die Ausgabe der noch nicht abgeholten Unterlagen. Die Kleidungssäcke, die zum Ziel auf dem Piz Scalottas transportiert werden, können in entsprechende Gitterboxen gestapelt werden.
© marathon4you.de | 24 Bilder |
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Kleidungsfrage: Ist heute einfach. Der Sommer ist endlich da, keinerlei Störungen sind im Anzug, so können die kurzen Rennklamotten angezogen werden. Doch aufpassen. Sonnenschutz ist notwendig. Nicht, dass Petrus Dir einen Brandherd auf der Birne oder auf den Schultern beschert. Es wird schon fleißig geschmiert. Mit Sonnenschutz, nicht mit Geld.
Für die Startgebühr von 95 CHF (Nachmeldung plus 20 CHF) erhalten wir nicht nur ein unvergessliches Laufabenteuer, sondern auch ein neonfarbenes Funktionsshirt, ein Diplom (via Internet), Gutschein für die Nudelparty, freie Postbusbenutzung Chur/Lenzerheide/Bivio/Davos, eine Medaille und natürlich den Rücktransport vom Rothorn mit der Bahn. Ausgesetzte Preisgelder, gestaffelt von 500 bis 1500 CHF, jeweils für Damen und Herren, sorgen für internationale Beteiligung.
Um die Geldpreise werden wir wohl nicht mitlaufen, da bin ich mir mit Hartmann einig. Es steht für uns eher das Abenteuer und das Genießen im Vordergrund. Apropos Genuss: Einer, der immer als Genießer im Laufen, vielleicht auch beim Schlemmen, bekannt ist, läuft schon mit seiner Kamera umher. Thomas Schmidtkonz macht heute seinen 100. Marathon voll und wird endlich erwachsen. Da kann er jetzt Mitglied im 100 Marathon Club werden.
Kurz vor dem Startzeitpunkt erhalten wir die letzten Informationen. Ich stelle mich mit Thomas an die Startlinie. Wir können so mit dem Startschuss unsererseits ein paar Fotoschüsse loslassen.
Startschuss. Ich mache noch zwei, drei Bilder und mich dann auf die Socken. Rund 500 Sportler sind jetzt unterwegs. Alle wollen das Ziel auf dem Piz Scalottas oder in Lenzerheide (20 Meilen) gesund erreichen. Die einen wollen, so wie anderswo auch, um den Sieg kämpfen, die anderen vielleicht eine gute Platzierung in ihrer Klasse und wieder andere wollen nur etwas Besonderes erleben.