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Laufberichte

Im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit

25.09.10

Der herbstliche Schlosspark von Rotenburg/Fulda mit seinem kurzweiligen Sammelsurium von Parkgestaltungselementen war wieder bereit zum beliebten Sechs-Stunden-Lauf am 25.September 2010.

Ein Klassiker, klein und fein. Liebevoll gemacht, entspannt, freundlich und unaufdringlich perfekt, Harald Heyde, das Marathonteam Waldhessen und das Personal der Jugendherberge sind zuverlässig. Dazu ist der Lauf mit 31 Teilnehmern  wie bei diesem Mal übersichtlich, persönlich und familiär. Wobei familiär wörtlich zu nehmen ist, denn in der Basisstation, der Jugendherberge, können die Läufer mit ihren Familien gleich neben dem Start wohnen. So sind auch immer Kinder an und auf der Strecke, manchmal laufen sie einige Runden mit.

Etliche Stammgäste waren wiedergekommen, die den Park im Laufe der Jahre in hunderten von Runden liebgewonnen haben. Eine Runde ist eine gut 1 km lange Strecke mit einem Maximum von Abwechslung: Jugendherberge, Pergola,  Restaurant - früher Grieche, heute Italiener - Sandsteinmauer, dunkle Büsche mit botanisch exakten Beschriftungen (Wo ist denn das Schild von der Pimpernuss? Hat es einer geklaut? Nein, dieses Jahr ganz unterm Laub verschwunden.), durch die Mauer aus dem Park raus, Sandsteinmauer von der anderen Seite und rechts, hinter Büschen und Bäumen, die Fulda, Blick auf Fachwerkhäuser und Fuldabrücke, den „Berg“ hoch zum prächtig renovierten Renaissanceschloss, die frisch umgebaute Beamtenfortbildungsstätte mit lustig bunten Fensterlaibungen in Herbstfarben, die Allee runter, Minigolfplatz, dann die Pavillons mit Rundenzählung und Verpflegung. Und dasselbe noch mal und immer wieder.

Mit der Veranstaltung ist es so wie mit Geburtstagen, das meiste bleibt von Jahr zu Jahr gleich, aber einiges verändert sich doch etwas, und daran merkt man, dass Zeit verstrichen ist und sich eine Menge Vergangenheit angehäuft hat.

Eins, zwei, drei im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit. So Wilhelm Busch. Das traf hier  in zweifacher Hinsicht zu, selbst wenn vielen Teilnehmern der Sauseschritt nicht so richtig gelang. Ich schließe mich ein. Wenigstens bin ich gleichmäßig durchgelaufen, das ist auch schon was.

Mit der ablaufenden Zeit ist es immer so, dass man sich einerseits wegen der Anstrengung  wünscht, sie möge bald vorbei sein, andererseits soll sie nicht so schnell vergehen, weil noch so viele Kilometer hinein sollen. Andere Läufer wieder waren schnell. Fast 76 Kilometer schaffte Stefan Daum als erster Mann. Horst Preisler, der größte Marathonsammler aller Zeiten, war da, strahlte und lief noch einen Marathon, um irgendwann die 2000 vollzumachen. Überhaupt waren alle Läufer bester Laune. Das ist Rotenburg: Leistung, aber keine Hektik.

Ein Verein aus Butzbach in Hessen mit magentafarbenen Hemden und Regenschirmen, die neben der Strecke standen, war zahlreich vertreten. Schirme zum Unterstellen von Beuteln mit Wechselbekleidung waren angebracht, denn es regnete viel, besonders in den ersten Stunden. Jedoch war es nicht kalt, und der Regen störte nicht. Nun verschwammen allmählich die aufgeklebten Tattoos mit stilisierten laufenden Männchen („Brandings“) an den Beinen der Butzbacher, dass es wie Blut herunter lief und aussah, als hätten sie sich gegenseitig in die Waden gebissen. Die Butzbacher hatten ein Schild mit exakter Umrechnung der Runden in Kilometer an die Strecke gestellt, einen nützlichen Gegenstand.

Nach Ablauf der sechs Stunden, beim Duschen in der Jugendherberge, duftete es nach warmem Essen, was dann unverzüglich eingenommen werden konnte. Die Siegerehrung fand dabei statt, eine gute Zeitnutzung, und ein geselliger Abschluss des sportlichen Tages.

 

Informationen: 6-Stundenlauf Waldhessen
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