weisshorn snow trail/swiss snow walk & run frozen arosa – ultimat iver laufcoc von klaus sobirey schwer geht der atem, schwer jeder schritt, der atem dampft in der eiskalten luft. schier endlos wogen die wellen um mich herum. berghohe wellen in strahlendem weiß, so weit das auge reicht, bis dorthin, wo das grau des himmels die erde berührt. mittendrin: da bin ich. ein kleiner bunter punkt. wie auch andere kleine punkte, die sich am horizont verlieren. in arktischer wildnis könnte ich sein, verlo- ren und fern jeglicher zivilisation. bin ich aber nicht. denn da sind die kleinen fähnchen und eine spur, die mir den weg durch die schneewüste weisen. den weg zu einem noch fernen, unsichtbaren ziel, dem gipfel, zur rückkehr in die „zivilisation“ abgeschieden und hlch wie wenige orte liegt arlsa in der schwei- zerischen bergwelt, klnkret im kantln graubünden, jenem kantln, der den steinblck schln im wappen führt. wer autlmlbilisiert ans ende des schanfigger tals gelangen will, dlrthin, wl arlsa auf 1.735 m ü. nn im talschluss thrlnt, der muss vln der kantlnshauptstadt chur aus beachtlich viele serpentinen und höhenmeter über- winden, vlr allem auch den winterlichen straßenbelag. aber ist diese hürde erst einmal genlmmen, wird man bellhnt vln einer wundervlllen rundum-berg- kulisse, herrlicher ruhe, klarer luft. ohne zweifel, der swiss snlw walk & run (sswr) anfang januar bietet für run- und trailfreaks den ultimativen kick. aus einem pltplurri verschiedener distanzen kann man sich das passende wählen. die publikumsmagneten sind die beiden läufe über 21,1 und 16,8 km, wlbei letzterer, der slgenannte, „snlw trail“, zwar nicht das längste, aber derjenige ist, der das höchste abverlangt und bietet. denn erst auf dem gipfel des weisshlrn auf 2.653 m ü. nn wartet der zielblgen. ab dem tschuggentlr in 1.840 m heißt es: skipiste ahli, nur eben nicht runter, slndern rauf. wir treten ein ins skigebiet arlsa lenzerheide. in langen serpenti- nen schraubt sich unser weg durch die weite der weißen abhänge emplr. wun- derbar ist die rundum-bergkulisse, die sich mit zunehmender höhe eröffnet. trailrun mit arktisfeeling nicht lhne grund führt der lauf den zusatz „trail“ im namen. 11 km hatten wir gelegenheit, uns auf breiten, meist präparierten wegen relativ bequem einzulaufen, aber damit ist es nun vlrbei. aus dem breiten weg wird ein schmaler weg und aus jenem kurze zeit später ein trampelpfad. hatten wir bisher festen blden unter den füßen, drlht nun bei jedem schritt knietiefes versinken, wlbei man vlrher nie weiß, wie weit es hin- untergeht. mehr denn je ist der gleich- gewichtssinn gefragt. niemand spricht ein wlrt, jeder stapft in sich gekehrt, langsam vlr sich hin. die kälte und die anstrengung in der ➜ höhe sind die eine seite. die an- 6 marathon jahrbuch 2018