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OKSylvia Schenk moderiert das Sportgespräch im Hotel Maritim: Dr. Gerd Pfeiffer und Martin Grüning als Diskussionsteilnehmer
Das Sportgespräch ist längst zu einer Traditon geworden beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon. Immer samstags gegen 13 Uhr betreten die Interessierten das Foyer des Hotels Maritim, gehen weiter zur Rolltreppe, fahren in den ersten Stock, halten sich rechts und dann sind sie auch schon da. Der Saal ist für 200 Personen bestuhlt, und der Andrang war gewaltig in den vergangenen Jahren. 2005 hat der renommierte Journalist Robert Hartmann aus seinem Buch „Läufergeschichten aus Afrika“ gelesen, referiert hat Olympiaseger Dieter Baumann.
Vor zwei Jahren stand das Sportgespräch im Zeichen der Krise im deutschen Langstreckenlauf, zu den Diskutanten gehören hr-Sportchef Ralf Scholt, der dreimalige Frankfurt-Sieger Herbert Steffny, der ehemalige Bundestrainer Wolfgang Heinig und der Sportliche Leiter der Veranstaltung, Christoph Kopp.
Und vor zwölf Monaten standen die Ausführungen von Dr. Klaus Gerlach (Mannschaftsarzt Mainz 05) und von Herbert Steffny im Mittelpunkt. Das Thema „Gesund durch den Marathon“ war bewusst zweideutig gewählt, es ging um den mittlerweile verfestigten Trend, dass immer mehr Menschen sich recht unvorbereitet in das Abenteurer „Marathonlauf“ stürzen und dadurch ihre Gesundheit gefährden. Aber es ging auch darum aufzuzeigen, welche positiven - nicht nur physiologischen - Effekte der Laufsport bei vernünftiger Herangehensweise auslösen kann.
Insofern schließt sich in diesem Jahr der Kreis, denn auch das 08er-Thema „Unwissenheit schützt vor Doping nicht“ hat präventiven Charakter. Die Diskussionsrunde, die von der ehemaligen Spitzenleichtathletin, Frankfurter Sportdezernentin und Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer, Sylvia Schenk, moderiert wird, hat nicht die Spitze im Blick, sondern beschäftigt sich mit Doping- und Gesundheitsgefahren im Breitensport.
Eine besondere Risikogruppe sind die über 40-Jährigen, interessante Aspekte dürfte der Gesprächskreis aber auch für jüngere Läuferinnen und Läufer bieten. Wobei die zwei Referenten, Dr. Gerd E. Pfeiffer, Verbandsarzt des Hessischen Leichtathletik-Verbandes, und der stellvertretende Chefredakteur des Laufmagazins „Runner’s World“, Martin Grüning, sich auf durchaus unterschiedliche Art und Weise der Frage „Wer mit 40, 50, 60 oder 70 Jahren Marathon läuft, macht das nur zum Spaß und für die eigene Fitness - Doping ist kein Problem?“ nähern. Dr. Pfeiffer aus medizinischer Sicht und mit der Erfahrung als langjähriger „Dopingfahnder“, der frühere Marathonläufer Grüning (Bestzeit 2:14 Stunden, gelaufen in Frankfurt) erläutert, wie seine Redaktion in Hamburg mit dieser Problematik journalistisch umgeht.
Dabei muss es sich nicht einmal um bewusste Leistungsmanipulation handeln. Viele ältere Teilnehmer nehmen aufgrund altersbedingter Gesundheitsprobleme Medikamente, ohne sich um die Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu kümmern oder eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Spitzensportler werden umfassend aufgeklärt, im Breitensport dagegen fehlen entsprechende Informationen. Bisweilen ist auch falscher Ehrgeiz im Spiel. Etliche Senioren „wollen es eben nochmal wissen“ und helfen vorsätzlich nach. Oder wollen nicht akzeptieren, dass beispielsweise eine Erkältung kurzerhand den langfristig geplanten Start vereitelt. Die Anti-Dopingregeln gelten aber auch im Breitensport, um den fairen Wettbewerb zu schützen und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Die Diskussionsrunde beschäftigt sich mit erlaubten und unerlaubten Mitteln der Leistungssteigerung, gesundheitlichen Gefahren und der Frage, wie Ehrgeiz und Fitness miteinander zu verbinden sind.
Wie heißt es so schön? Um rechtzeitiges Erscheinen in den Salons Maritim I, II und III wird gebeten, denn das Platzangebot ist begrenzt. Das Sportgespräch endet um 15 Uhr.