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Bereits zum 28. Mal wurde vom Freitag, dem 22.06.2007, zum Samstag, dem 23.06.2007, in Torhout/Belgien (knapp 20 km südlich von Brügge gelegen) die "Nacht van West-Vlaanderen" (bis zum Vorjahr noch "Nacht van Vlaanderen" genannt) ausgerichtet. Im Rahmen dieser mit großem Aufwand organisierten Sportveranstaltung wurden ein 10-km-, ein Marathon- und ein 100-km-Lauf (zugleich belgische und flämische Meisterschaften über diese Distanz) sowie ein 100-km-Staffellauf (für 7 Athleten) durchgeführt. Über die vorgenannten Streckenlängen gab es auch Märsche, die über separate Kurse führten.
Die drei Laufwettbewerbe wurden gemeinsam um 20.00 Uhr gestartet. Nach dem Durchlaufen einer 10-km-Runde endete für die "Kurzstreckler/innen" deren Rennen. Auf die "Marathonis" hingegen wartete nun nach einem Überbrückungsabschnitt ein 29-km-Kurs, den die 100-km-Läufer/innen sogar dreimal zu bewältigen hatten. Die Differenz zur vollen Distanz wurde auf den Verbindungsstücken zwischen der kleinen und großen Runde sowie zwischen dem Ende der großen Runde und dem Zieleinlauf auf dem Marktplatz von Torhout erbracht. Alle Streckenabschnitte waren fast völlig flach sowie durchgehend asphaltiert, und sie wurden (mit Ausnahme geringen Anliegerverkehrs oder der Befahrung durch Organisationsfahrzeuge) verkehrsfrei gehalten.
Eine ausdrückliche Erwähnung verdient die vorbildliche Markierung der Strecken mit eindeutigen gelben Schildern. An neuralgischen Punkten ließen aufwändige Gitterabsperrungen ein Verlaufen nicht zu. Außerdem waren unzählige Streckenposten im Einsatz. Da sich ja die gestattete Dauer für den Marathonlauf (Zeitlimit 6 Stunden) und für den 100-km-Lauf (Zeitlimit 13 Stunden) bis in die Nacht hinein bzw. bis zum nächsten Morgen erstreckte, hatte man auf nicht anderweitig ausgeleuchteten Streckenabschnitten sogar mobile Stromerzeugungsgeräte mit Lichtmasten aufgestellt.
Bei so viel umsichtiger Vorbereitung wollte wohl auch das Wetter einem guten Gelingen nicht im Wege stehen. Hatte es bei meiner Ankunft am Veranstaltungsort gegen 17.30 Uhr noch aus durchgehender grauer Bewölkung dahergenässt, so hellte sich in der Stunde vor dem Start der Himmel auf. Als dann um 20.00 Uhr alle Läufer/innen gemeinsam in die von ihnen gewählten Wettbewerbe geschickt wurden, begleitete sie strahlender Sonnenschein und eine herrliche Abendatmosphäre. Später konnte man bei angenehmer Temperatur (gegen 23.00 Uhr +14° Celsius) einen fast wolkenlosen Sternenhimmel bewundern.
Dieses schöne Wetter und ein umfangreiches Rahmenprogramm (so spielten z.B. auf dem Torhouter Marktplatz mehrere Bands im Wechsel bis spät in die Nacht hinein) trugen natürlich nicht unerheblich dazu bei, dass die Bevölkerung - zumindest was die Zeitdauer des Marathonlaufes betraf - regen Anteil an dem ganzen Treiben nahm. Auch in den durchlaufenen Orten und Siedlungen war Party angesagt, entweder auf zentralen Plätzen oder in Vorgärten, Höfen und ausgeräumten Garagen. Zum Glück hielten sich die Beifallsbekundungen in Grenzen, sodass ich weitgehend in der von mir geliebten Ruhe mein Rennen laufen konnte.
Im Nachhinein bin ich froh, dass für die in Deutschland am Samstag, dem 23.06.2007, in Löningen, Drebber und Stüde ausgerichteten Marathonläufe ein Zeitlimit von nur 5 Stunden vorgegeben war und man Läufer/innen "meiner Preisklasse" dort nicht bzw. nicht mehr haben wollte. Ich wäre nämlich sonst nicht bis nach Torhout gefahren und hätte damit ein riesiges Sportspektakel sowie ein unvergessliches Erlebnis versäumt.
Neben der mir bislang nicht bekannten Läuferin Laura Yevcinez und mir, die wir beide den Marathonlauf bestritten (Endzeiten 4:43:28 bzw. 5:40:17 Stunden), gab es auch deutsche Beteiligungen am 100-km-Lauf. Dabei konnte die von ihrem Ehemann betreute Barbara Mallmann (Insidern auch bestens bekannt unter ihrem Mädchennamen "Austermann", mit dem sie in den "Ewigen deutschen Bestenlisten" von mehreren Ultralaufdisziplinen weit vorne zu finden ist) in ausgezeichneten 8:54:16 Stunden die Damenwertung für sich entscheiden.
Mein sympathischer Laufkamerad Marcus Theissen von der LG Mützenich, dem ich in diesem Jahr (mit Ausnahme von Den Haag) bei allen meinen Auslandsstarts begegnet bin, stand sein Rennen ebenfalls durch und gelangte nach respektablen 11:14:18 Stunden ins Ziel. Die beiden vorgenannten Ergebnisse gewinnen noch mehr an Wert, wenn man berücksichtigt, dass nach mündlicher Auskunft durch Veranstalterpersonal von den 162 gemeldeten 100-km-Läuferinnen und -Läufern nur 46 finishten.
1. Geert Sneppe - Brügge - BEL - 2:31:53 Stunden
2. Aliaksei Haurychenca - BLR - 2:35:41 Stunden
3. Nico Serroen - Wevelgem - BEL - 2:35:47 Stunden
1. Natallia Kulesh - BLR - 3:19:30 Stunden
2. Marianne Verbauwhede - Dentergem - BEL - 3:23:38 Stunden
3. Lut Lesage - Diksmuide - BEL - 3:25:11 Stunden
1. Marc Papanikitas - Mortsel - BEL - 7:17:58 Stunden
2. Lucien Taelman - Waregem - BEL - 7:35:00 Stunden
3. Nikolay Boyakinou - RUS - 7:42:45 Stunden
4. Ivan Hostens - Handzame - BEL - 7:51:05 Stunden
5. Pieter Vermeersch - De Haan - BEL - 7:56:24 Stunden
6. Gino Casier - Wilzijk - BEL - 7:57:30 Stunden
1. Barbara Mallmann - Arlon - GER - 8:54:16 Stunden
2. Chris Foster - Farciennes - BEL - 10:03:20 Stunden