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OKSelten ist das Wetter Thema in meinen Laufberichten. Aber an diesem frühen Marathontag in Malbun (1400 m) versetzt die strahlende Morgensonne die blütenweissen Schneefelder in eine traumhafte Lauflandschaft.
Lichtenstein ist weltweit das einzige Land, in dem Deutsch einzige Amtssprache ist. Auch wenn in Deutschland die Gesetze auf deutsch veröffentlicht werden, so ist dies nicht vorgeschrieben. Im Gegensatz zu diesem Land, wo Datenträger mehr Kohle abwerfen als Immobilien.
Früher waren es die Grafen vom Voralberg die mit unlauteren Mitteln in dieses Land eingriffen. Sie ließen den Normannenkönig blenden und entmannen, er starb im Alter von 13 Jahren im Verließ der Burg Alt-Ems.
Als die Grafen pleite waren, erwarb 1699 Johann Adam von Liechtenstein das Rheintal. Eigentlich gehörte ihm schon ein Städchen in Nordmähren, aber mit diesem Kauf erwarb er sich nun das Anrecht auf einen Sitz im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in Regensburg, hatte also endlich was zu sagen.
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Zurück zum Wetter: Im Shuttlebus vom Zielort Malbun zum Start nach Bendern bekomme ich regelrechte Schauergeschichten über das Wetter beim Liechtenstein Alpin Marathon zu hören. Stammläufer sehen heute zum ersten Mal das Rheintal von oben.
In Bendern, auf dem Kirchhügel, schworen 1699 die Männer dem Fürsten, der sie gekauft hatte, ihre Treue. 287 Jahre später, nach zwei schmerzfreien Weltkriegen, also 1986 erhielten die Frauen in Liechtenstein als (das) letzte in Europa das Wahlrecht.
Naja, kleiner Witz, ich bin gut gelaunt am Startort. Und die Massage auf der Ladefläche des Fleisch-LKW´s war anregend. Die Firma Malbuner hat uns das Startgelände zur Verfügung gestellt. Der Outletshop hat kein Futter für meine heimatlichen Kampffische, aber das Bündner Fleisch ist jetzt, kurz vor dem Start um 9 Uhr, das Richtige für mich.
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Andrea, die Chefin vom Zermatt Marathon, macht hier den 6 Std-Pacer. Ich hätte sie gerne wiedergesehen, aber ich war schneller.
Die ersten 10 Kilometer sind rasend schnell. Dietmar ist der 5 Std Pacer und hier auf dem Rheindamm peitscht er uns in 53 Minuten zur 10 Kilometermarke. Bergläufe sind anders, 1800 Hm erfordern eine eigene Laufeinteilung.
Hier auf der rechtsrheinischen Seite verlief die römische Strasse Mailand-Bregenz. Um die immer häufiger werdenden Einfälle der Alemannen zu unterbinden, errichteten die Römer in Schaan ein Kastell, dessen Grundmauern auf dem Kirchplatz St Peter sichtbar sind. Tatsächlich mauerte dieses Kastell unter dieser Kirche bis ins Mittelalter die Sprachgrenze, zwischen romanisierten Rätern auf der südlichen Seite und alemannischen Bevölkerungsteilen auf der Seite nördlichen Seite fest. Auch heute ist die Teilung noch erkennbar: Nördlich dieser Linie wirtschaftet die alemannischen Alpgenossenschaft Gritsch und südlich die rätoromanische Genossenschaft Guschg.Interessant ist, dass sich in Liechtenstein alemannische und walliser Dialekte nicht wirklich vermischt haben.
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„Oben am jungen Rhein“ ist die Nationalhymne von Liechtenstein, bis ´63 hiess es „am deutschen Rhein“. Ich erinnere mich, wie mein englischer Austauschschüler in der Kirche aufsprang, als er meinte, die englischen Hymne wird gesungen. Tatsächlich ist die Melodie der englischen Nationalhymne gleich der einiger Kirchenlieder, oder eben der Hymne von Liechtenstein. Auch das Deutsche Reich sang mit dieser Meldodie „Heil dir im Siegerkranz“ und die Schweiz bis 1961 „Rufst du, mein Vaterland“. Dazu Russland, Kanada, Sachsen, Bayern, Island, Hawai und Amerika. Die Engländer, behaupten sie hätten die Melodie erfunden, doch schon lange vorher wurde sie bei Schweizer Militärmärschen gesungen.
Erst nach dem ersten Weltkrieg wechselte Liechtenstein von der Währungsunion mit Österreich in die Währungsunion mit der Schweiz. Grund waren die Restriktionen der Allierten, die die Wirtschaft Lichtensteins unterdrückten.
Von ungewöhnlichem Reichtum kündet in der Fußgängerzone nichts. Die Betonbauten mögen zweckmäßig sein, aber sind kein schönes Laufrevier. Umittelbar nach der Fusgängerzone von Vaduz (467 Hm) beginnt der Aufstieg und damit eine andere Welt, die schöne, die alpine. Und über allem thront das Schloß des Fürsten.